Ruangrupa-Künstler über documenta: «Ist nicht zu gross für uns»

Keystone-SDA
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Deutschland,

Mitglieder der Künstlergruppe Ruangrupa haben sich erneut zu ihrer Arbeit bei der documenta und dem Antisemitismus-Skandal geäussert. Auf die Frage, ob die Schau möglicherweise eine Nummer zu gross für sie gewesen sei, antwortete das Ruangrupa-Mitglied Reza Afisina der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag): «Wir haben Erfahrung mit der Organisation von Veranstaltungen in Jakarta. Das ist eine Stadt mit zwölf Millionen Einwohnern. Die Documenta wird voraussichtlich knapp eine Million Besucher haben, so viele Leute leben dort in meinem Viertel! Sie ist nicht zu gross für uns.»

Documenta-Mitarbeiter bauen das umstrittene Grossbanner «People's Justice» des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi auf dem Friedrichsplatz ab. Foto: Uwe Zucchi/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die documenta 15 und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Documenta-Mitarbeiter bauen das umstrittene Grossbanner «People's Justice» des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi auf dem Friedrichsplatz ab. Foto: Uwe Zucchi/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die documenta 15 und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits - sda - Keystone/dpa/Uwe Zucchi

Das Wichtigste in Kürze

  • Das indonesische Kollektiv war mit der Kuratierung der documenta fifteen beauftragt worden.

Seit Jahresbeginn kursierten jedoch Antisemitismus-Vorwürfe gegen die Schau. Kurz nach der Eröffnung der Ausstellung war ein Banner mit judenfeindlichen Motiven entdeckt und abgebaut worden. Zuletzt sorgten als antisemitisch kritisierte Darstellungen in einer Broschüre für eine Welle der Kritik.

Zur Expertenkommission, die von den Gesellschaftern der documenta eingesetzt wurde, äusserte sich Ruangrupa-Mitglied Farid Rakun kritisch. «Es geht nicht um die Expertinnen und Experten, sondern darum, wie das Team installiert wurde. In Indonesien haben wir bis heute mit staatlicher Zensur zu kämpfen, viele Werke auf der Documenta, zum Beispiel die von Taring Padi, beschäftigen sich damit.»

Die Gesellschafter hatten angesichts der Vorwürfe ein Expertengremium aus sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern benannt, das die Weltkunstschau in den kommenden Monaten fachwissenschaftlich begleiten soll. Die wissenschaftliche Analyse der Kunstwerke auf der documenta fifteen, mit Hinweisen auf mögliche antisemitische (Bild-)Sprache, solle noch während der laufenden Ausstellung geschehen, kündigten die Stadt Kassel und das Land Hessen Ende Juli an. Die Hauptarbeit der Experten werde über den Ausstellungszeitraum der documenta fifteen hinausreichen, da auch vertiefende wissenschaftliche Studien initiiert werden könnten.

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