Vater

Acht Babys mit DNA von zwei Müttern und einem Vater geboren

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Grossbritannien,

In Grossbritannien sind erstmals acht Babys mit Erbgut von zwei Müttern und einem Vater zur Welt gekommen – dank einer neuartigen Reproduktionstechnik.

eltern babys
In Grossbritannien wurden erstmals acht Babys mit Erbgut von zwei Müttern und einem Vater durch Mitochondrien-Ersatztherapie geboren. (Symbolbild) - Depositphotos

In Grossbritannien sind acht Babys zur Welt gekommen, deren Erbgut von drei Menschen stammt: zwei Müttern und einem Vater. Möglich wurde dies durch die seit 2015 zugelassene Mitochondrien-Ersatztherapie (MRT), wie es das «SRF» berichtet.

Die Therapie ersetzt krankhafte mitochondriale DNA der Mutter durch gesunde DNA einer Spenderin. So wird verhindert, dass schwere mitochondriale Erbkrankheiten an die Kinder weitergegeben werden.

Bei den acht Babys zeigte sich, dass fünf keine mutierten Mitochondrien mehr besitzen. Die übrigen drei hatten nur sehr geringe Mengen, die keine Krankheitsanzeichen auslösen, wie es «Spektrum» erläutert.

Medizinischer Fortschritt im Kampf gegen Erbkrankheiten

Die MRT ist ein Verfahren der künstlichen Befruchtung. Hierbei werden Zellkerne beider Eltern in eine Eizelle mit gesunden Mitochondrien einer Spenderin übertragen.

Dadurch besitzen die Babys fast ausschliesslich das Erbgut ihrer Eltern und ein winziges Stück von der Spender-Eizelle. Alle acht Kinder entwickeln sich altersgerecht und zeigen keine schweren Erkrankungen.

Hast du schon einmal von diesem Verfahren gehört?

Einige hatten jedoch vorübergehende gesundheitliche Auffälligkeiten, unter anderem eine Herzrhythmusstörung und epileptische Anfälle. Diese waren aber gut behandelbar und die Kinder werden weiterhin medizinisch begleitet, erklärt der «Focus».

Trotz Erfolge noch Unsicherheiten

Grossbritannien ist weltweit führend bei dieser Methode und als erstes Land gesetzlich reguliert. Die Therapie ist für Frauen mit hoher Mutationslast vorgesehen und gilt als bedeutender Fortschritt zur Vermeidung tödlicher Erbkrankheiten.

Mediziner betonen jedoch, dass es trotz der Erfolge noch Unsicherheiten gibt. So könne ein kleiner Anteil mütterlicher mitochondrialer DNA im Verlauf vermehrt werden.

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Ein Baby nimmt ein Bad. (Symbolbild) - Depositphotos

Deshalb stellt die Methode eine Risikominderung und keine vollständige Heilung dar, sagt eine Expertin aus Belgien gegenüber «Spektrum». In der Schweiz und anderen Ländern wird die Technik im Hinblick auf ethische und medizinische Fragen weiterhin diskutiert.

Eltern können genetisch gesunde Babys bekommen

Für betroffene Eltern bedeutet die Therapie eine grosse Hoffnung. Sie ermöglicht es Frauen, genetisch verwandte und gesunde Kinder zu bekommen.

Die Therapie zeigt die derzeitigen Möglichkeiten moderner Fortpflanzungsmedizin, die Familien mit mitochondrialen Erbkrankheiten neue Perspektiven eröffnet.

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Kommentare

User #4120 (nicht angemeldet)

Muss wirklich alles getan werden, was möglich ist? Epileptische Anfälle, hoffentlich verschwinden sie, wenn das Baby älter wird sonst hat es einen rechten Klotz am Bein. Ein Leben lang Medikamente, ob das gesund ist. Man experimentiert mit Menschen und findet es noch eine Bereicherung. Der Hintergedanke ist sicher auch der Nobelpreis für diese einzigartige Leistung.

User #4044 (nicht angemeldet)

Also ist DNA bald nicht mehr für Verbrechen zu brauchen, da jedes Land selber mischen und machen kann wie es will.

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