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«Robin-Hood-Baum» gefällt: Täter müssen jahrelang in Haft

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Grossbritannien,

Die illegale Fällung des berühmtesten Baums in Grossbritannien machte viele fassungslos. Die Täter erhielten viereinhalb Jahre Haft. Was trieb sie an?

«Robin-Hood-Baum»
Der Baum wurde kurz über dem Boden abgetrennt. (Archivbild) - dpa

Die beiden Täter im Prozess um den illegal gefällten «Robin-Hood-Baum» in Nordengland müssen für mehrere Jahre ins Gefängnis. Die zuständige Richterin am Newcastle Crown Court verurteilte die beiden wegen der Sachbeschädigung zu vier Jahren und drei Monaten Haft. Die Tat habe «erhebliche soziale Auswirkungen» gehabt, begründete die Richterin das Strafmass.

Die Tat der 32 und 39 Jahre alten Männer hatte in ganz Grossbritannien und sogar weltweit für Entsetzten gesorgt. Eine Jury hatte sie im Mai für schuldig befunden, den Baum in einer Septembernacht 2023 gemeinschaftlich mit einer Kettensäge gefällt zu haben. Innerhalb von Minuten soll der jahrhundertealte Baum irreparabel beschädigt worden sein.

«Leider nur eine betrunkene Dummheit»

Der ikonische Baum, bekannt aus dem Hollywoodfilm «Robin Hood – König der Diebe» mit Kevin Costner, war auf den ebenso weltbekannten Hadrianswall gestürzt, der ebenfalls beschädigt wurde. Die Staatsanwaltschaft hatte die Aktion der beiden Angeklagten als sinnlosen Vandalismus bezeichnet.

Mit einer besseren Erklärung für die Tat konnten die Verurteilten auch nicht aufwarten. Am Tag der Strafmassverkündung liess einer der Täter über seinen Anwalt ausrichten, es sei «leider nur eine betrunkene Dummheit» gewesen, die zu der Tat geführt habe. Der andere gab laut Richterin seinem Mitangeklagten die Hauptschuld und behauptete, er habe sich nur mitschleifen lassen.

Perfektes Fotomotiv

Der Berg-Ahorn (auf Englisch Sycamore Tree) stand in einer Senke – der sogenannten Sycamore Gap – in Northumberland und war ein beliebtes Fotomotiv. Über viele Jahre hinweg waren der Baum und seine Lage zu einem berühmten Ort geworden, der unzählige Male in Fotografien, Spielfilmen und Kunstwerken dargestellt wurde.

Der Hadrianswall war von den Römern im zweiten Jahrhundert nach Christus zum Schutz vor Angriffen aus dem Norden sowie zur Kontrolle von Handelswegen gebaut worden. Er gehört zum Weltkulturerbe.

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Kommentare

Huldrych Ammann

Sehr seltsam. Und die ganzen Klima-Kultur-Suppenwerfer haben wahrscheinlich kaum etwas zu befürchten?! 😵‍💫

User #1197 (nicht angemeldet)

Uj, ein Baum wurde gefällt. Entsetzlich. Weltweit werden jeden Tag ca. 183 Quadratkilometer Regenwald unwiderruflich zerstört (etwa 18 Fußballfelder, die jede Minute verloren gehen). Hierzu keine News. Kein Entsetzen, nichts.

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