Landwirte bekämpfen mit ihnen Schädlinge, lassen aber auch Bienen leiden: Neonicotinoide stehen auf dem Prüfstand. Die EU hat bereits ein Freiland-Verbot dieser Pestizide vorgeschlagen. Fachleute haben nun das Risiko der Mittel bestätigt. Kommt bald das Verbot?
Voll bepackt mit Pollen und Blütenstaub ist eine Biene im Anflug zu einer blühenden Sonnenblume in einem Feld zu sehen.
Voll bepackt mit Pollen und Blütenstaub ist eine Biene im Anflug zu einer blühenden Sonnenblume in einem Feld zu sehen. - DPA

Für Wild- und Honigbienen sind sogenannte Neonicotinoide eine Gefahr. Dies hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht klargestellt. Während Bundesumweltministern Barbara Hendricks (SPD) erneut ein Freiland-Verbot für diese Insektizide fordert, kommt aus der Industrie Kritik an der Bewertung der EU-Behörde.

Kritik kam von Bayer. Das Chemie- und Pharmaunternehmen teilte mit, man sei mit den Ergebnissen der Risikobewertung für die Wirkstoffe Imidacloprid und Clothianidin grundsätzlich nicht einverstanden. Die Schlussfolgerungen stünden im Widerspruch zu anderen umfassenden wissenschaftlichen Beurteilungen zur Bienengesundheit.

«Neonikotinoide schaden Bienen und Hummeln. Damit muss die Freilandanwendung dieser Stoffe nun verboten werden», teilte Umweltministerin Hendricks mit. «Die EU-Mitgliedstaaten sollten über so ein Verbot bald abstimmen, und die Bundesregierung muss dann Ja sagen.»

Greenpeace forderte die EU-Mitgliedsländer dazu auf, das vorgeschlagene Verbot zu unterstützen. Das sei ein erster Schritt, «um den katastrophalen Kollaps der Bienenpopulationen aufzuhalten», teilte die Umweltschutzorganisation in Brüssel mit. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz forderte ein Verbot – «und zwar sofort».

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Das Wichtigste in Kürze

  • Schädlingsbekämpfungsmittel mit Neonicotinoiden stellen eine Gefahr für Bienen dar.
  • Die EU will nun gegen das Pestizid vorgehen.
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