Der erfahrende Sabato de Sarno ist neuer Chefdesigner von Gucci. Bei seinem Debüt auf der Mailänder Fashion Week präsentierte er einen völlig neuen Look.
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Models tragen Kreationen aus der Gucci-Damenkollektion Frühjahr/Sommer 2024, die am Freitag, 22. September 2023, in Mailand, Italien, präsentiert wurde. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die italienische Luxusmarke Gucci hat einen neuen Chefdesigner: Sabato de Sarno.
  • Er wechselte für sein Debüt auf der Mailänder Fashion Week komplett den Stil der Marke.
  • Der Konzern Kering war unzufrieden mit den Absatzzahlen unter de Santos Vorgänger gewesen.

Zeitenwende bei Gucci: Mit seiner Debütkollektion hat der neue Kreativdirektor Sabato De Sarno alles pulverisiert, wofür die Marke in den letzten Jahren stand. Den fantasievollen Maximalismus seines Vorgängers ersetzte er durch einen coolen, sexy Purismus. Zu erleben war das am Freitagnachmittag auf der Mailänder Fashion Week, wo bis Montag die Damenkollektionen Frühjahr/Sommer 2024 präsentiert werden.

Umzug in das Gucci-Hauptquartier

Es ging denkbar schlecht los für den Neuen. Er konnte nicht wie geplant auf den Strassen des Mailänder Künstlerviertels Brera defilieren lassen. Stattdessen zwangen ihn die Wetterprognosen zu einem kurzfristigen Umzug in das Gucci-Hauptquartier am anderen Ende der Stadt.

Dort schickte Sabato De Sarno seine Models auf imposanten Plateau-Sohlen durch den Saal. Dazu trugen sie ultrakurze Minis und Hotpants zu Bandeau-Tops, Hoodies oder Strickpullovern oder sehr eleganten Blazern mit breitem Revers. Einige Tops öffnen sich mit einem tiefen V fast bis zum Bauchnabel, andere erinnern an Unterhemden. Lange Mäntel wechseln sich mit Cabanjacken ab.

Leder prägt die Kollektion vom Tag bis in das Abendthema, beispielsweise in Kombination mit Spitze für kurze Kleider im Lingerie-Stil.

De Sarno mit Erfahrung in der Luxusmode

Sabato De Sarno kam mit viel Erfahrung in der Luxusmode zu Gucci. Er entwarf für Prada, Dolce & Gabbana und Valentino, ohne jedoch die markenprägende Funktion des Kreativdirektors bekleidet zu haben.

Sein Vorgänger Alessandro Michele hatte Gucci mit einer vor Referenzen überbordenden, geschlechtsneutralen Ausrichtung eine neue Identität gegeben. Damit hatte er für einen weltweiten Hype gesorgt. Doch zuletzt zeigte sich der Luxuskonzern Kering als Eigentümer der Marke unzufrieden mit der Umsatzentwicklung. Eine geforderte Neuausrichtung der Mode wollte Michele nicht verantworten – es kam zur Trennung.

Debüt bei Gucci auf Mailänder Fashion Week

Nun soll es Sabato De Sarno richten. Sein Debüt erinnerte an vielen Stellen an einen anderen Erfolgsdesigner der Gucci-Geschichte. Tom Ford hatte mit seiner coolen Sexyness von 1994 bis 2004 eine ganze Ära geprägt.

Als Namen wählte De Sarno für seine Kollektion «Ancora» – auf Deutsch, «noch» oder «noch einmal». «Ich will, dass sich die Leute wieder in Gucci verlieben», erklärte er in einem Interview mit dem Magazin «Vogue». Schon Tage vor der Show prangte der Schriftzug weltweit auf Werbebannern und Häuserwänden. Eine Strassenbahn trug ihn durch Mailand.

Auf der Mailänder Fashion Week präsentieren sich mit Dolce & Gabbana und Giorgio Armani noch weitere Hochkaräter der italienischen Mode.

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