In der deutschen Stadt Lörrach müssen 40 Mieterinnen und Mieter ihre Koffer packen. Aus der Liegenschaft soll eine Unterkunft für Geflüchtete entstehen.
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Gepackte Koffer stehen beim Zügeln einer Wohnung in einem Gang. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Lörrach (D) sollen 40 Personen ihre Mietwohnungen verlassen.
  • Die Liegenschaft wird danach zur Unterbringung von Kriegs-Geflüchteten genutzt.
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Mieterinnen und Mieter eines Wohnhauses in Lörrach (D) an der Schweizer Grenze staunten vergangene Woche nicht schlecht über die Post im Briefkasten: Ihre Wohnungen an der Wölblinstrasse sollen geräumt werden – um Platz für Geflüchtete zu schaffen.

Das Schreiben der städtischen Wohnbaugesellschaft wurde mehrfach auf Twitter geteilt. Darin steht: Die Liegenschaft werde künftig «wegen ihrer besonderen Eignung» zur Unterbringung von Geflüchteten aus dem Ukraine-Krieg genutzt.

«Für Sie bedeutet das, dass wir in Kürze das mit Ihnen vereinbarte Mietverhältnis kündigen werden», heisst es weiter. Man werde andere Wohnungen anbieten und die Mieterinnen und Mieter beim Umzug unterstützen.

Bewohner sollen in «modernere» Wohnungen ziehen

Zu den betroffenen Mietern zählt auch Klaus Kilchling, der bereits seit 23 Jahren an der Wölblinstrasse wohnt. Derzeit bezahlt der 81-Jährige knapp 400 Euro für seine Wohnung.

«Wo soll ich mit meiner Rente von 1000 Euro noch eine bezahlbare Wohnung finden?», fragt er im Gespräch mit der «Basler Zeitung». In Lörrach übersteige die Nachfrage nach Wohnungen seit Jahren das Angebot deutlich.

Die Stadt Lörrach hat sich mittlerweile in einer Mitteilung zum Vorhaben geäussert. Bei der Liegenschaft handelt es sich um «Wohnungen aus den 50er-Jahren, die am Ende ihres Lebenszyklusses stehen».

Deren Abbruch und Ersatzbau sei «für die nächsten Jahre» vorgesehen gewesen. Die 40 betroffenen Personen sollen in «modernere und bezahlbare» Wohnungen ziehen.

Leben Sie in einer Mietwohnung?

Gemäss dem aktuellen Zuweisungsschlüssel müssten im laufenden Jahr 356 Personen in Lörrach untergebracht werden. «Diese Wohnungen helfen uns sehr, die ankommenden Menschen in der Stadt mit Wohnraum zu versorgen und somit unserer städtischen Aufgaben nachzukommen», lässt sich Oberbürgermeister Jörg Lutz zitieren.

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