Der Chef des staatlichen Vermögensfonds wird der türkische Staatspräsident Erdogan selbst. Sein Schwiegersohn wird Vize.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan während einer Ansprache in Ankara.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan während einer Ansprache in Ankara. - AP Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Erdogan ernannte sich zum Präsidenten des staatlichen Vermögensfonds.
  • Der Fonds hat Anteile an Turkish Airlines oder an der Ziraat Bank.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat sich selbst zum Vorsitzenden des staatlichen Vermögensfonds der Türkei ernannt. Das geht aus einem heute Mittwoch im Amtsblatt veröffentlichten Erlass hervor. Erdogan ernannte zudem sieben neue Mitglieder – und seinen Schwiegersohn und Finanzminister Berat Albayrak zum Vizevorsitzenden.

Der türkische Vermögensfonds (TVF) hat nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu einen Wert von 38,8 Milliarden Franken. Er war nach dem Putschversuch vom Juli 2016 gegründet worden, um Infrastrukturprojekte zu finanzieren und Märkte zu stützen.

Anteile an wichtigen türkischen Unternehmen

Der Fonds hat Anteile an wichtigen türkischen Unternehmen wie Turkish Airlines und Telekommunikationsfirmen sowie an der staatlichen Ziraat Bank, der Halkbank und der nationalen Post (PTT).

Erdogan war Ende Juni als Präsident wiedergewählt worden. Die Türkei ist damit in ein Präsidialsystem übergegangen, das Erdogan deutlich mehr Macht verleiht. In den vergangenen Wochen hatte Erdogan einen massiven Staatsumbau betrieben und wichtige Behörden seinem Präsidentenpalast unterstellt.

Die Türkei befindet sich aktuell in einer Währungskrise. Am Donnerstag will die türkische Zentralbank Massnahmen gegen die hohe Inflation ergreifen. Ob die Notenbank die Leitzinsen erhöht, ist jedoch unklar. Erdogan ist gegen eine Zinserhöhung. Investoren sorgen sich um die Unabhängigkeit der türkischen Notenbank.

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