Razzia wegen Zwangsprostitution in Berlin
In Berlin fand wegen Zwangsprostitution eine Razzia statt: Eine Frau wurde dabei verhaftet.

Das Wichtigste in Kürze
- In Berlin wurde eine Razzia wegen Zwangsprostitution gemacht.
- Eine 43 Jahre alte Tatverdächtige wurde in Berlin-Lichtenberg festgenommen.
Wegen der mutmasslichen Zwangsprostitution von eingeschleusten Vietnamesen ist die Bundespolizei mit einer Razzia in mehreren Bundesländern gegen Tatverdächtige vorgegangen.
Zwei vietnamesische Beschuldigte und ein deutscher Tatverdächtiger.
Am Mittwoch wurden acht Objekte in Berlin, Hamburg und Schleswig-Holstein durchsucht. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin mit. Eine 43 Jahre alte Tatverdächtige mit vietnamesischer Staatsbürgerschaft wurde demnach in Berlin-Lichtenberg festgenommen.
Bei den weiteren beiden Beschuldigten handelt es sich um eine 25-jährige Vietnamesin und einen 64 Jahre alten Deutschen. Das Trio werde verdächtigt, nach Deutschland geschleuste vietnamesische Staatsbürger in Nagel- und Massagestudios beschäftigt zu haben. In «bordellartigen Betrieben» sollen sie zur Prostitution gezwungen worden sein. Die Betreiberin der Geschäfte sei den Ermittlern bereits aus früheren Schleusungsverfahren bekannt.
Eingeschleuste Vietnamesen
Die Beschuldigten sollen acht Frauen und zwei Männer bei einem unrechtmässigen Aufenthalt in Deutschland unterstützt haben. Die eingeschleusten Vietnamesen hätten ihre Schleuserlöhne als Prostituierte bei der Hauptbeschuldigten «abgearbeitet». Um einen legalen Aufenthaltsstatus zu erlangen, seien zudem Scheinehen und Vaterschaftserkennungen geschlossen worden sein.
Durchsucht wurden Wohn- und Geschäftsräume in den Berliner Bezirken Lichtenberg und Mitte. Ausserdem im Hamburger Stadtbezirk Eidelstedt sowie in der Gemeinde Timmendorfer Strand. Die Bundespolizisten sollen unterschiedlichen Objekten in Berlin-Lichtenberg auf zwei Frauen, die sich mutmasslich unerlaubt in Deutschland aufhalten, gestossen sein. Eine davon habe den Einsatzkräften einen gefälschten vietnamesischen Ausweis vorgezeigt.
Etwa 160 Polizisten im Einsatz
Bei der Razzia seien verschiedene Unterlagen, Mobiltelefone, Computer und Datenträger sowie Ausweisdokumente beschlagnahmt worden. Auch 7'400 Euro und etwa 400 Gramm einer «betäubungsmittelverdächtigen Substanz» wurden entdeckt. Im Einsatz waren etwa 160 Bundespolizisten. Dem Rundfunk Berlin-Brandenburg zufolge wurde auch ein sogenanntes Safehouse durchsucht, in dem die Opfer zeitweise untergebracht worden seien.