Putins Bluthund fordert seine Entlassung – dann dementiert er
An einer Pressekonferenz bittet Tschetschenen-Chef Ramsan Kadyrow um seine Entlassung. Nun widerspricht Putins Bluthund den Interpretationen seiner Aussagen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Tschetschenen-Chef Ramsan Kadyrow hat überraschend seine Entlassung gefordert.
- Doch dann widerspricht er den Interpretationen seiner Aussagen und rudert zurück.
- Der Präsident der tschetschenischen Teilrepublik wird als Putins Bluthund bezeichnet.
Ramsan Kadyrow, Präsident der tschetschenischen Teilrepublik, hat überraschend seine Entlassung gefordert, wie «Tschetschenien Heute» berichtet. Gerüchte über eine mögliche Amtsenthebung kursierten bereits zuvor.
Bei einer Pressekonferenz äusserte sich Kadyrow zu diesen Gerüchten: «Ich habe diese Gerüchte auch gehört. Es wird allerlei geschrieben. Im Gegenteil, ich selbst bitte darum, von meinem Amt entbunden zu werden.»
Er fügt hinzu: «Jemand anderes wird eigene Initiativen und eine eigene Vision haben. Ich hoffe, dass meinem Wunsch entsprochen wird.» Einen Grund für seinen Rücktrittswunsch gab er jedoch keinen an.
Kadyrow widerspricht Interpretationen seiner Aussagen
Nachdem mehrere grosse russische Medien über Kadyrows Rücktrittswunsch berichtet hatten, veröffentlichte der Tschetschenen-Präsident ein Video auf seinem Telegram-Kanal.
Darin widerspricht er den Interpretationen seiner Aussagen und stellt klar: Die Entscheidung über seine Position liege nicht in seinen Händen.
«Viele Menschen haben die Bedeutung meiner Worte über einen Rücktritt missverstanden. Ich entscheide nicht, ob ich das Amt des Leiters der Tschetschenischen Republik behalte oder nicht.» Das sagt Kadyrow laut «Bild» im Video.
Entscheidung trifft Wladimir Putin
Er fügt hinzu: «Ja, ich kann darum bitten oder es vorschlagen. Aber egal, wie oft ich es sage oder darum bitte, eine solche Entscheidung trifft nur eine einzige Person: unser oberster Befehlshaber, der Präsident Russlands, Wladimir Putin.»
Ramsan Kadyrow wurde am 5. April 2007 zum Präsidenten von Tschetschenien ernannt. Aufgrund seiner brutalen Methoden und Loyalität gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wird er oft als Putins Bluthund bezeichnet.
Seine letzte Wiederwahl fand im September 2021 statt, mit einer beeindruckenden Zustimmungsrate von 99,7 Prozent. Doch diese Zahlen werden international angezweifelt. Seine offizielle Amtszeit läuft noch bis 2026.
