Prozess um Untreue bei Betrieb von Flüchtlingsheimen in Hildesheim begonnen

AFP
AFP

Deutschland,

Fünf Männer müssen sich seit Donnerstag vor dem Landgericht im niedersächsischen Hildesheim wegen eines mutmasslichen Untreue- und Bestechungsskandals im Zusammenhang mit dem Betrieb von Flüchtlingsunterkünften verantworten.

Geldscheine
Geldscheine - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Männer sollen nicht erbrachte Reinigungsdienstleistungen abgerechnet haben.

Den Beschuldigten wird in der Anklage vorgeworfen, die pauschale Abrechnungsweise des zuständigen Landesinnenministeriums ausgenutzt und tatsächlich nicht erbrachte Reinigungs- und Hausmeisterdienstleistungen über rund 2,3 Millionen Euro abgerechnet zu haben.

Unter den Angeklagten ist auch der 49-jährige Geschäftsführer einer regionalen Tochterfirma des Sozialverbands ASB, der sich bereits in früheren Prozessen wegen Untreue und anderer Delikte im Zusammenhang mit falschen Abrechnungen beim Betrieb der Flüchtlingsunterkünfte verantworten musste. Der Tatkomplex, in dem es um Scheinrechnungen in Millionenhöhe oder auch ungerechtfertigte Gehaltszahlungen geht, beschäftigt die Justiz bereits seit mehreren Jahren.

Im aktuellen Strafprozess geht es um mutmasslich fingierte Abrechnungen, die der 49-Jährige gemeinsam mit einem 39-jährigen weiteren ehemaligen leitenden ASB-Mitarbeiter sowie einem 52-jährigen Betreiber zweier Reinigungsunternehmen organisiert haben soll. Die zwei anderen Angeklagten im Alter von 29 und 33 Jahren waren bei diesen Firmen beschäftigt. Die Vorwürfe beziehen sich auf den Zeitraum zwischen 2016 und 2019, in denen der ASB Flüchtlingsheime betrieb.

Der Reinigungsunternehmer und seine Angestellten stellten demnach Rechnungen über nicht erbrachte Leistungen, die die mitangeklagten ASB-Verantwortlichen beglichen. In Form von heimlichen Rückvergütungen flossen zu Unrecht erlangte Gelder später teilweise wieder an die Vertreter des Sozialverbands zurück.

Angeklagt sind die Beschuldigten daher wegen Untreue im besonders schweren Fall, Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr im besonders schweren Fall oder zur Beihilfe dazu. Einen Gerichtssprecher zufolge liess sich der frühere Geschäftsführer über seine Verteidigung zum Prozessauftakt zu den Vorwürfen ein. Der 39-Jährige kündigte eine Einlassung an, die übrigen Männer liessen dies zunächst offen. Geplant sind derzeit Prozesstermine bis Februar.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen

Blatten VS
38 Interaktionen
Nach Teilabbruch
26 Interaktionen
Neue Zahlen

MEHR IN NEWS

us präsident biden
2 Interaktionen
Trump-Lager
Alaina WInters KI Chatbot
2 Interaktionen
Für 256 Franken
USA Wahlen Wolodymyr Selenskyj
7 Interaktionen
«Ist ein Blutbad»
esc finale 2025
1 Interaktionen
ESC-Finale 2025

MEHR AUS DEUTSCHLAND

trennung
Aus und vorbei
Nach Angriff
Merz
25 Interaktionen
Ukraine-Krieg
HSV
Aufstiegsfeier!