Prozess um Starnberger Dreifachmord neigt sich dem Ende

DPA
DPA

Deutschland,

In Landgericht München neigt sich der Prozess um den mutmasslichen Dreifachmord von Starnberg dem Ende zu. Die Staatsanwaltschaft hat hohe Haftstrafen gefordert – nun könnte das Urteil fallen.

Im Hochsicherheitsgerichtssaal vom Landgericht München II stehen die zwei wegen Mordes angeklagten Männer (l und r) neben ihren Rechtsanwälten. Heute könnte das Urteil fallen.
Im Hochsicherheitsgerichtssaal vom Landgericht München II stehen die zwei wegen Mordes angeklagten Männer (l und r) neben ihren Rechtsanwälten. Heute könnte das Urteil fallen. - Sven Hoppe/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Prozess um einen Dreifachmord in Starnberg könnte an diesem Montag das Urteil fallen.

Für den Morgen (9.15 Uhr) sind die Plädoyers der Verteidiger des Hauptangeklagten geplant. Am Nachmittag könnte das Landgericht München II nach rund anderthalb Jahren dann das Urteil in dem Verfahren sprechen.

Die Staatsanwaltschaft hat hohe Jugendstrafen wegen Mordes für die beiden 21 und 22 Jahre alten Angeklagten gefordert. Sie sprach sich in ihrem Plädoyer für jeweils 13 Jahre und sechs Monate Haft aus und den Vorbehalt der Sicherungsverwahrung.

Ungewöhnliche Forderung

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der inzwischen 22 Jahre alte Hauptangeklagte im Januar 2020 seinen Freund und dessen Eltern erschoss. Angeklagt ist er unter anderem wegen dreifachen Mordes. Sein 21 Jahre alter Mitbewohner soll den Mord an dem gemeinsamen Kumpel mit geplant und den Haupttäter zum Tatort gefahren haben. Er steht wegen Mordes in einem Fall vor Gericht.

Die Forderung der Staatsanwaltschaft ist in zweifacher Hinsicht ungewöhnlich: Eigentlich gilt im Jugendstrafrecht auch bei Mord eine Höchststrafe von zehn Jahren. Werden Heranwachsende – also Menschen zwischen 18 und 21 Jahren – aber nach Jugendstrafrecht verurteilt, sind in seltenen Fällen bei Mord mit besonderer Schwere der Schuld aber bis zu 15 Jahren möglich.

Und zweitens fordert die Anklagebehörde die gleiche Strafe für den 22 Jahre alten Deutschen, der zugegeben hat, drei Menschen erschossen zu haben und den 21-jährigen Slowaken, der die Tat zwar mitgeplant haben soll, am Tatort aber gar nicht anwesend war. Laut Anklage fuhr er seinen Freund und Mitbewohner zum Tatort und holte ihn nach den mutmasslichen Morden wieder dort ab. Seine Verteidiger haben Freispruch vom Mordvorwurf gefordert, lediglich eine Beteiligung an der Planung eines bewaffneten Raubüberfalls räumten sie ein.

Hauptangeklagter geständig

Er habe «weder die Tat geplant noch Tatvorbereitungen getroffen», hiess es im Plädoyer seiner Verteidiger in der vergangenen Woche zum Mordvorwurf. «Eine Mittäterschaft ist also ausgeschlossen, auch wenn es sich die Staatsanwaltschaft noch so sehr wünscht.»

Der Hauptangeklagte hat die Taten – im Gegensatz zu seinem Mitangeklagten – im Prozess gestanden und zugegeben, dass er durch die Morde auch an die Waffen kommen wollte, die sein Kumpel illegal besass, um sie zu verkaufen. Ausserdem habe er einen Amoklauf verhindern wollen, den sein Freund in einem Einkaufszentrum geplant habe.

Dass es diese Pläne für das schwere Verbrechen gab, bezweifelte die Staatsanwaltschaft nicht. Dies «rechtfertigt die Tat aber nicht im Ansatz», hiess es im Schlussplädoyer der Anklagebehörde.

Die Tat aus dem Januar 2020 hatte auch deshalb Schlagzeilen gemacht, weil die Ermittler zunächst auf einer falschen Spur waren und davon ausgegangen waren, der junge Mann habe seine Eltern und dann sich selbst erschossen. Doch schliesslich mussten Polizei und Staatsanwaltschaft feststellen, dass alles wohl ganz anders war.

Kommentare

Weiterlesen

texas
Überschwemmung
a
«Schwachsinnig»

MEHR IN NEWS

Nintendo Switch 2
Nintendo
aktien fonds anlage umfrage
Geldanlage
ubs dollar apple
«Neutral»
Sommerferien
10 Interaktionen
Sommerferien

MEHR AUS DEUTSCHLAND

7 Interaktionen
Können kaum sprechen
frauen merz
19 Interaktionen
Podiumsdiskussion
US Germany Trump
4 Interaktionen
Über die Ukraine
Kegelrobben Wattenmeer
5 Interaktionen
Im Wattenmeer