Protestnote aus Gefängnis - Kavala wehrt sich gegen Erdogan

Das Wichtigste in Kürze
- Erdogan hatte Kavala am Vortag ein «Soros-Überbleibsel» genannt - unter Bezug auf den US-Philantropen und Investor George Soros.
Die türkische Regierung wirft Kavala und Soros vor, die regierungskritischen Gezi-Proteste von 2013 organisiert und finanziert zu haben.
«Ich denke, dass ein fairer Prozess unter diesen Umständen nicht mehr möglich und es sinnlos ist, künftig an den Verhandlungen teilzunehmen», so Kavala laut Mitteilung.
Kavala wird in einem Prozess Umsturzversuch im Zusammenhang mit den Gezi-Protesten und «politische und militärische Spionage» im Zusammenhang mit dem Putschversuch von 2016 vorgeworfen. Er ist seit 2017 inhaftiert, ohne je verurteilt worden zu sein. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte 2019 bereits seine Freilassung gefordert. Die Türkei ignoriert das Urteil bislang.
In dieser Woche hatten zehn Botschaften in Ankara - darunter auch die deutsche - die Freilassung Kavalas gefordert. Erdogan drohte daraufhin den Botschaftern indirekt mit Ausweisung.
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