Frankreich bereitet sich auf ein drittes Wochenende mit Blockaden und Demonstrationen der «Gelben Westen» vor. Auf Facebook gab es wieder mehrere Aufrufe.
Demonstranten mit gelben Westen lachen bei einem Protest gegen die Steuererhöhungen für Benzin und Diesel an einer Kreuzung.
Angesichts von Massenprotesten gegen die Steuererhöhungen kündigte Präsident Macron eine Kurskorrektur an. Die Kraftstoffsteuern sollten künftig an die Entwicklung des Weltmarktpreises für Öl gekoppelt werden, damit die Kosten für die Bürger nicht zu hoch steigen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • An diesem Wochenende wollen die «Gelben Westen» ein drittes Mal demonstrieren.
  • In Frankreich protestieren Hunderttausende Menschen gegen die hohen Spritkosten.

Frankreich bereitet sich auf ein drittes Wochenende in Folge mit Blockaden und Demonstrationen der Protestbewegung «Gelbe Westen» vor. Wie bereits in der vergangenen Woche gibt es auf Facebook mehrere Aufrufe, sich auf der Pariser Prachtstrasse Champs-Élysées zu versammeln. Nach Angaben des Innenministeriums wurde bisher keine Demonstration dort angemeldet. Innenminister Christophe Castaner und Staatssekretär Laurent Nunez erinnerten die Demonstranten am Donnerstag daran, dass das Recht zu demonstrieren auch daran geknüpft sei, dass die Sicherheit aller Beteiligten gewährleistet sein müsse. Deshalb sollten die «Gelben Westen» ihre Veranstaltungen ordentlich anmelden.

Ähnliches hatte sich bereits in der vergangenen Woche abgespielt – auch damals wurden die Demonstrationen nicht angemeldet. Die Behörden hatten versucht, den Protest auf die Grünfläche neben dem Eiffelturm, das Champ de Mars, zu lenken – allerdings ohne Erfolg. Es kam zu heftigen Ausschreitungen auf den Champs-Élysées.

Hunderttausende Menschen auf den Strassen

«Wegen seiner Symbolik wollen wir so nah wie möglich am Élyséepalast sein, daher sind die Champs-Élysées ideal», sagte Eric Drouet, ein Vertreter der «Gelben Westen», dem Sender France Info. Drouet hatte bereits am Dienstag nach einem Treffen mit Umweltminister François de Rugy zu einer neuen Demonstration auf der Prachtstrasse aufgerufen. Am Freitag wollen Premierminister Édouard Philippe und de Rugy sich erneut mit einer Delegation der «gelben Westen» treffen, wie mehrere Medien berichteten.

Seit Mitte des Monats sind in Frankreich Hunderttausende Menschen aus Protest gegen steigende Spritkosten und die Reformpolitik der Regierung auf die Strasse gegangen. Am Dienstag hatte Präsident Emmanuel Macron eine Kurskorrektur in der Energiepolitik bekannt gegeben. Umfragen zufolge halten die Franzosen die angekündigten Massnahmen aber für nicht ausreichend.

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