Polizei erfasst 2025 bisher mehr Gewalt an Bahnhöfen
Dass es an deutschen Bahnhöfen nicht immer friedlich zugeht, ist bekannt. Im ersten Halbjahr hat die Polizei dort mehr Gewaltdelikte registriert als noch 2024.

Die Bundespolizei hat im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr Gewalt- und Waffendelikte an deutschen Bahnhöfen und in Zügen registriert. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hervor. Über die Antwort, die der dpa vorliegt, hatte zunächst die «Welt» berichtet.
Demnach wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 14047 Gewaltvorfälle registriert, im Jahr zuvor waren es noch 13543 Fälle, wie aus einer früheren Antwort der Bundesregierung hervorgeht. Die entsprechenden Daten stammen aus der polizeilichen Eingangsstatistik der Bundespolizei (PES).
Anstieg auch bei Einsatz von Waffen und Sachbeschädigungen
Die Anzahl der Waffendelikte stieg den Daten zufolge von 589 auf 808 an, die der Sachbeschädigungen von 16786 auf 17595. Eine Gesamtbilanz für 2025 lässt sich allerdings erst nach Ablauf des Jahres ziehen.
Einige Delikte haben sich im ersten Halbjahr 2025 bislang rückläufig entwickelt. So sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwa die Zahl der Eigentumsdelikte von 29468 auf 26613. Auch die Straftaten mit Betäubungsmitteln sind zurückgegangen – von 5839 auf 4475.
Bei Gewaltdelikten mehrheitlich deutsche Tatverdächtige
Ebenfalls rückläufig, wenn auch nur geringfügig, war die Zahl der Sexualdelikte. Während die Bundespolizei von Januar bis Juni 2024 noch 1125 Taten erfasste, waren es im ersten Halbjahr dieses Jahres 1076 Delikte dieser Art.
Für Gewaltdelikte (5711), Sachbeschädigungen (1493), Betäubungsmitteldelikte (1493) und Waffendelikte (480) in diesem Jahr wurden der Antwort zufolge mehrheitlich deutsche Tatverdächtige ermittelt. Bei der Zuordnung zur Kategorie deutscher Staatsangehöriger kann es sich neben gebürtigen Deutschen auch um eingebürgerte Personen handeln. Bei Eigentumsdelikten (7565) und Sexualstraftaten (349) wurden in der Mehrheit nicht-deutsche Tatverdächtige registriert.
AfD-Politiker fordert mehr Polizeipräsenz an Bahnhöfen
In der Statistik aufgeschlüsselt werden auch Messerangriffe in Zügen: 68 solcher Vorfälle erfasste die Polizei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. Im gleichen Zeitraum 2024 waren es 65 Fälle gewesen. In Bahnhöfen waren es vor einem Jahr 251 Messerangriffe, nun ging die Zahl leicht auf 244 zurück.
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Hess, der die Kleine Anfrage gemeinsam mit seinen Fraktionskollegen gestellt hatte, forderte angesichts der Entwicklungen mehr Polizeipräsenz an Bahnhöfen und Zügen. Er erwarte eine «Null-Tolerenz-Strategie gegenüber Gewalttätern und die konsequente Abschiebung straffälliger Ausländer», erklärte Hess.