Der zweite von drei Poliovirus Wildtypen (WPV) ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerottet.
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Ein Kind wird gegen das Poliovirus geimpft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach WPV2 sei nun auch WPV3 weltweit ausgemerzt, teilte die WHO am Donnerstag in Genf mit.
  • Damit bleibe nur noch das Wildvirus des Typs 1, das in Pakistan und Afghanistan vorkommt.
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Nach WPV2 sei nun auch WPV3 weltweit ausgemerzt, teilte die WHO am Donnerstag in Genf mit. Damit bleibe nur noch das Wildvirus des Typs 1, das in Pakistan und Afghanistan vorkommt. Die WHO sprach von einem «historischen Erfolg für die Menschheit».

Alle drei Typen des Poliovirus können zu Lähmungen und Tod führen. Doch führt die WHO sie aufgrund unterschiedlicher Charakteristika getrennt auf. WPV2 wurde bereits vor vier Jahren für ausgerottet erklärt.

Poliovirus weiterhin gefährlich

Der letzte Fall einer Ansteckung mit Typ 3 des Polio-Wildvirus wurde 2012 in Nigeria bestätigt. Aber erst jetzt bescheinigte eine Kommission unter Leitung von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus seine vollständige Ausrottung.

Nach Angaben der WHO besteht zudem weiterhin Gefahr einer Ansteckung durch abgeschwächte Viren, die aus Impfstoffen stammen. Sie werden noch eine zeitlang von Impfpatienten ausgeschieden und können sich bei mangelnder Hygiene auf Ungeimpfte übertragen.

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Massenimpfungen gegen das Poliovirus in Manila - AFP/Archiv

Diese Form der Ansteckung gibt es immer wieder in Afrika und Asien. Darunter im vergangenen Monat erstmals seit zwei Jahrzehnten wieder in den Philippinen. Der Fall löste eine Massenimpfkampagne aus.

Die abgeschwächten Viren aus Impfstoffen können mutieren und sich ausbreiten, wenn die Impfraten zu niedrig sind, warnte die WHO. Deshalb dürfe der Kampf gegen Polio nicht nachlassen, bis alle Erregerstämme ausgerottet seien. Dies erklärte der Leiter der unabhängigen Globalen Kommission für die Bescheinigung der Ausmerzung von Poliomyelitis, David Salisbury.

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