Polen bekräftigt Nein zur Aufnahme Russen-Kriegsdienstverweigerer
Polen will keine russischen Kriegsdienstverweigerer aufnehmen. Das bekräftigte Aussenminister Zbigniew Rau am Samstag.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Teilmobilisierung in Russland diskutiert Europa die Aufnahme von Verweigerern.
- Polen möchte die Russen, die vor einer Einberufung in den Krieg fliehen, nicht aufnehmen.
- Das bekräftigte Aussenminister Zbigniew Rau am Samstag in einem Interview.
Polen öffnet seine Tore nicht für Russen, die vor einer möglichen Einberufung für den Krieg in der Ukraine fliehen wollen. Das bekräftigte Aussenminister Zbigniew Rau am Samstag in einem Interview mit der polnischen Nachrichtenagentur PAP.
Diese fragte ihn, ob Polen es Russen erleichtern sollte, sich dem Militärdienst zu entziehen. So könnte schliesslich das militärische Potenzial Russlands geschwächt werden. Darauf antwortete Rau mit klarer Ablehnung.
Sowohl aus sicherheitspolitischer als auch aus moralischer Sicht sei es «höchst unratsam», eine grössere Zahl an Russen aufzunehmen.
Andere Staaten teilen Polens Haltung
Auch andere Nachbarn Russlands, etwa die baltischen Staaten und Finnland, teilten Polens Haltung. Kriegsdienstverweigerung allein sei kein ausreichender Grund. «Wir haben beschlossen, die derzeitige Erteilung von Visa an Bürger der Russischen Föderation einzustellen», erklärte Rau.
Er schloss aber Ausnahmen für Russen, die wirklich gegen den Krieg seien, nicht aus. Dies zum Beispiel, falls diese an Protestaktionen teilgenommen hätten.

Am Freitag hatte sich Vize-Innenminister Marcin Wasik im polnischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk ähnlich geäussert. Es sei nicht auszuschliessen, dass sich unter dem Vorwand, vor dem Kriegsdienst zu fliehen, Mitarbeiter russischer Geheimdienste einschleichen könnten.