Angesichts der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus hat Boris Johnson eine Verschärfung der Massnahmen angekündigt.
UK Prime Minister Johnson press conference in London
Boris Johnson spricht während einer PK an der Downing Street am 8. Dezember 2021. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Massnahmen sehen unter anderem die Aufforderung zum Arbeiten von zuhause vor.
  • Die Regelungen sollen im Laufe der kommenden Woche schrittweise in Kraft treten.

Der britische Premierminister Boris Johnson hat eine Verschärfung der Corona-Massnahmen in England angekündigt. «Es ist zunehmend klar geworden, dass Omikron sich sehr viel schneller ausbreitet als die Delta-Variante», sagte der konservative Regierungschef am Mittwoch bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in der Londoner Downing Street. In Grossbritannien wurden Johnson zufolge bisher durch Genom-Sequenzierung bereits 568 Omikron-Fälle bestätigt.

Die Massnahmen sehen unter anderem die Aufforderung zum Arbeiten von zuhause vor, zudem eine Maskenpflicht für Theater und andere Veranstaltungen sowie die Pflicht zum Vorlegen eines Immunitätsnachweises oder eines negativen Testergebnisses beim Einlass zu Grossveranstaltungen und Nachtclubs. Die Regelungen sollen im Laufe der kommenden Woche schrittweise in Kraft treten.

Kleinere Verschärfungen wurden bereits vollzogen

Eigentlich wollte Johnson eine Rückkehr zu Corona-Massnahmen nach deren fast vollständiger Aufhebung zum «Freedom Day» am 19. Juli unbedingt vermeiden. Der Tory-Politiker hatte die schrittweisen Lockerungen stets als «vorsichtig, aber unumkehrbar» bezeichnet. Später schuf er sich jedoch mit Plan B eine Hintertür.

Kleinere Schritte wie die Wiedereinführung einer Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln hatte die Regierung bereits vollzogen. Gegen schärfere Massnahmen gab es jedoch in Johnsons Konservativer Partei erheblichen Widerstand.

Die Einführung von Plan B kommt nun zu einem heiklen Zeitpunkt. Johnsons Glaubwürdigkeit wird wegen Berichten über eine Weihnachtsparty seiner Mitarbeiter während des Lockdowns im vergangenen Jahr im Regierungssitz in der Downing Street noch mehr als sonst in Frage gestellt. Es gibt daher Zweifel, ob in der Bevölkerung noch ausreichend Bereitschaft da ist, den Anweisungen der Regierung Folge zu leisten.

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