Petersdom und Akropolis offen und vielerorts wieder offene Cafés

Das Wichtigste in Kürze
- In einigen europäischen Ländern treten weitere Corona-Lockerungen in Kraft.
In Belgien öffneten die Schulen wieder ihre Pforten. In Spanien, Portugal und Dänemark traten wie in Bayern Lockerungen in der Gastronomie in Kraft.
In Italien, das zu den am schwersten von der Corona-Pandemie getroffenen Ländern weltweit zählt, durften am Montag die Aussenbereiche der Cafés wieder öffnen. Auch Bars und Restaurants sowie Friseursalons nahmen ihren Betrieb wieder auf - zwei Wochen früher als zunächst geplant. Der Chef des San Eustachio Il Caffe in Rom, Raimondo Ricci, scherzte, sein Kellner wisse nach der langen Corona-Pause schon nicht mehr, wie man bedient.
In Italien kamen bisher fast 32.000 Menschen durch die Corona-Pandemie ums Leben. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, hatte die Regierung Anfang März eine Ausgangssperre und andere strikte Beschränkungen erlassen, die erst seit einigen Wochen langsam gelockert werden.
Nun dürfen die Italiener auch wieder Freunde besuchen, die in derselben Region wohnen. In den Kirchen dürfen wieder Gottesdienste gefeiert werden - allerdings müssen die Gläubigen Abstand halten und die Weihwasserbecken leer bleiben.
Auch der Petersdom im Vatikan öffnete nach fast zehnwöchiger Corona-Pause wieder seine Pforten für Gläubige. Die ersten Besucher versammelten sich am Montagmorgen unter Einhaltung eines Sicherheitsabstands vor der Basilika im Vatikan. Unter Aufsicht von Polizisten wurde ihnen vor dem Betreten der Kirche die Temperatur gemessen. Zudem mussten sie sich die Hände desinfizieren.
Papst Franziskus wird aber vorerst keine religiösen Zeremonien im Petersdom oder auf dem Petersplatz feiern, um grössere Ansammlungen von Gläubigen zu verhindern.
In Griechenland sind seit Montag alle archäologischen Stätten im Freien wieder für Besucher geöffnet. Präsidentin Katerina Sakellaropoulou leitete am Montagmorgen die feierliche Wiedereröffnung der Akropolis in Athen. Auf dem Hügel oberhalb der griechischen Hauptstadt befindet sich der antike Parthenon-Tempel.
In zahlreichen spanischen Städten sind seit Montag Familientreffen und Verabredungen mit Freunden wieder erlaubt. Die Aussenbereiche von Cafés und Bars dürfen wieder Gäste bewirten. Restaurants und Cafés machten auch in Portugal wieder auf, wo zudem Oberschulen und Kindergärten wieder öffneten.
Auch an einigen Oberschulen in Frankreich sowie in Belgiens Schulen wurde der Unterricht wieder aufgenommen. Laut Forschern der Freien Universität Brüssel war wegen der Corona-Pandemie dieser April in Belgien «der tödlichste April seit dem Zweiten Weltkrieg, sowohl in absoluten Zahlen als auch pro Einwohner».
Italien und Spanien meldeten derweil eine positive Entwicklung bei der täglichen Opferzahl. Mit 145 Fällen binnen 24 Stunden registrierte Italien die niedrigste Zahl von Corona-Toten seit dem 9. März. Mit 87 Fällen lag die tägliche Opferzahl in Spanien erstmals seit zwei Monaten unter der Hunderter-Marke.
Russlands Regierungschef Michail Mischustin verkündete derweil, der Anstieg neuer Corona-Fälle in seinem Land sei gestoppt worden. Insgesamt wurden in Russland laut Behörden bislang rund 291.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert; das ist die zweithöchste Zahl weltweit nach den USA.
Indien verlängerte seine Corona-Ausgangssperre ein weiteres Mal. Sie gilt nun bis zum 31. Mai.
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