Papst spricht sieben Bischöfe der katholischen Minderheit in Rumänien selig
Papst Franziskus hat am dritten und letzten Tag seines Rumänienbesuchs sieben Bischöfe der katholischen Minderheit des Landes selig gesprochen.

Das Wichtigste in Kürze
- Unter kommunistischer Herrschaft gefoltert und in Haft gestorben.
Bei einem Massengottesdienst im siebenbürgischen Blaj erklärte er am Sonntag die unter kommunistischer Herrschaft gefolterten und schliesslich in Haft verstorbenen Geistlichen zu «Märtyrern des Glaubens». An der Messe nahmen nach Angaben der Organisatoren etwa 60.000 Menschen teil.
Die Bischöfe waren in der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober 1948 von Agenten der kommunistischen Regierung Rumäniens festgesetzt worden. Ihnen wurde «Hochverrat» vorgeworfen, weil sie sich weigerten, zum orthodoxen Mehrheitsglauben zu konvertieren. In Haft wurden sie gefoltert und starben schliesslich im Hausarrest in einem orthodoxen Kloster. Bis heute sind die Gräber von vier der sieben Männer nicht bekannt.
Die Bischöfe hätten «gelitten und ihr Leben geopfert», indem sie sich der «totalitären» kommunistischen Regierung widersetzten, sagte Franziskus. Sie hätten den Rumänen die Werte «Freiheit und Barmherzigkeit» vorgelebt. Zugleich betonte der Papst, dass die «Vielfalt der religiösen Ausdrucksformen» das Land bereichere.
Heute leben noch etwa 200.000 Angehörige der griechisch-katholischen Kirche in Rumänien. Im Jahr 1948, als die Konfession de facto aufgelöst und der orthodoxen Kirche eingegliedert wurde, waren es rund 1,5 Millionen. Die griechisch-katholische Kirche entstand im von den österreichischen Habsburgern beherrschten Ungarn Ende des 17. Jahrhunderts. Ein Teil der orthodoxen Gläubigen erkannte damals den Primat des Papstes an, durfte aber die Traditionen der Ostkirche beibehalten.