Papst Franziskus nahm bei der Generalaudienz am Mittwoch nicht Stellung zu seinen Äusserungen zum Ukraine-Krieg. Er bezeichnete Krieg als Wahnsinn.
Papst Franziskus
Papst Franziskus bei der Generalaudienz am Mittwoch. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus rief bei der Generalaudienz am Mittwoch zum Gebet gegen Krieg auf.
  • Seine kontroversen Aussagen aus der Vorwoche erklärte er nicht.
  • Der Pontifex löste damals weltweit Empörung aus.
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Papst Franziskus musste nach seiner Äusserung zum Hissen der «weissen Flagge» im Ukraine-Krieg heftige Kritik einstecken. Am Mittwoch hat er sich nicht zu der Kontroverse erklärt. Bei der traditionellen Generalaudienz rief das Oberhaupt der katholischen Kirche allgemein zum Gebet gegen Krieg auf.

Vor zahlreichen Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom sagte der 87-jährige Pontifex: «Beten wir zum Herrn, dass er uns die Gnade schenke, diesen Wahnsinn des Krieges zu überwinden, der immer eine Niederlage ist.»

Papst sorgt mit Äusserungen für Aufruhr

Äusserungen des Papstes in einem Interview des Schweizer Fernsehens lösten jüngst weltweit massiven Widerspruch aus. Dort sagte er: «Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu verhandeln.»

Angesprochen auf Forderungen nach «Mut zur Kapitulation, zur weissen Fahne» antwortete er: «Das ist eine Frage der Sichtweise. Aber ich denke, dass derjenige stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut der weissen Fahne hat, zu verhandeln.»

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«Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu verhandeln», sagte der Papst in einem Interview. - keystone

Mit Spannung wurde erwartet, ob Franziskus seine Worte in der Generalaudienz klarstellen oder erklären würde. Nach internationaler Kritik versuchte der Heilige Stuhl in den vergangenen Tagen, die Papst-Äusserungen zurechtzurücken. Vatikan-Sprecher Matteo Bruni widersprach etwa Darstellungen, der Papst habe die Ukraine zur Kapitulation aufgefordert.

Am Mittwoch erzählte Franziskus davon, man habe ihm den Rosenkranz eines jungen Soldaten gegeben, der an der Front gestorben sei. «Viele junge Menschen, viele junge Menschen sterben», sagte er sichtlich berührt und rief dann zum Gebet gegen Krieg auf.

Wie finden Sie die Aussage des Papstes zur Situation in der Ukraine?

Erneut liess Franziskus wegen seiner anhaltenden Erkrankung der Atemwege seine Ansprache von einem Mitarbeiter vorlesen. Erst zum Ende ergriff er das Wort, musste allerdings wegen Hustens kurze Pausen einlegen.

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