Mallorca hat genug: Am Donnerstag wir der Stadtrat der privaten Vermietung von Wohnung an Touristen den Riegel vorschieben. Es ist ein Schlag gegen Internetportale wie Airbnb, die das gesamte Preisgefüge auf dem Wohnungsmarkt durcheinander gebracht haben.
In Mallorca wurde den Billigtouristen der Kampf angesagt – Erste Massnahme: Airbnb verbieten.
In Mallorca wurde den Billigtouristen der Kampf angesagt – Erste Massnahme: Airbnb verbieten. - Getty
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Palma de Mallorca sind die Wohnungsmieten im letzten Jahrfünft um die Hälfte gestiegen.
  • Die Inselhauptstadt ist somit das teuerste Fleckchen Erde in Spanien – knapp vor Barcelona.
  • Die horrenden Mieten haben unter anderem mit der Vermietungen von Privatwohnungen an Touristen zu tun.
  • Mallorcas Regierung schiebt deshalb genau dieser Geldmacherei ab dem 1. Juli einen Riegel.

Die neue Regel tritt am 1. Juli in Kraft – gerade rechtzeitig zum Beginn der Hochsaison. Mallorca wird damit nicht nur unter den Touristenorten Spaniens, sondern weltweit zu einem Vorreiter. Die Regelung wird jedoch nicht flächendeckend gelten: In einigen Randbezirken und Industrieparks dürfen Wohnung weiterhin an Touristen vermietet werden, ebenso sind alleinstehende Häuser nicht betroffen.

Die Stadtregierung von Palma – gebildet aus der Ökopartei MÉS (Mehr für Mallorca, den Sozialisten und der linksalternativen Gruppierung Podemos – hat gute Gründe, das vor elf Jahren in San Francisco gegründete Internetportal Airbnb und ihre Konkurrenten auf der Insel zu verbieten.

Die Mieten sind im letzten Jahrfünft nämlich um die Hälfte gestiegen und das macht die Stadt zu der teuersten in Spanien, berichtet der «Tagesanzeiger» Viele alt eingesessene Einwohner können sich Wohnungen nicht mehr leisten, kleine Lebensmittelgeschäfte mussten Bars und Boutiquen weichen. In Palma hat sich die Sozialstruktur ganzer Stadtteile geändert.

Und diese Entwicklung zeigt sich auch in anderen Städten Spaniens – und weltweit. Die Regierung in Mallorca will deshalb mit der neuen Regulierung auch zum Vorbild für andere Tourismusregionen werden. Laut dem Oberbürgermeister Anoni Noguera (MÉS) sei es das Ziel, das Leben der Einwohner wieder lebenswerter zu machen, zugleich aber den Wohlstand zu erhalten, der durch den Tourismus entstehe. Oder in anderen Worten: Raus mit dem Billigtouristen.

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