Eine Spende des mutmasslichen Christchurch-Attentäters sorgt in Österreich für Trubel. Die Auflösung einer rechtsextremen Organisation wird nun geprüft.
European Council summit in Brussels
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz an einer Pressekonferenz. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Spende sorgt für Trubel in Österreich.
  • Der Christchurch-Attentäter soll einer rechtsextremen Organisation Geld gespendet haben.
  • Österreich prüft nun die Auflösung der «Identitären».

Nach einer Spende des mutmasslichen Attentäters von Christchurch an die österreichische «Identitäre Bewegung» prüft die Regierung die Auflösung der Organisation. Das kündigte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) heute Mittwoch an.

Es gebe «keine Toleranz für gefährliche Ideologien, ganz gleich, aus welcher Ecke sie kommen». Egal welche Art von Extremismus, «sowas darf keinen Platz in unserem Land und in unserer Gesellschaft haben», sagte Kurz. Es sei Aufklärung nötig, ob es hier «Machenschaften im Hintergrund» gegeben habe.

Der Todesschütze von Christchurch hat nach Erkenntnissen der Behörden Anfang 2018 den «Identitären» in Österreich 1500 Euro als Spende überwiesen. Beim Todesschützen handelt es sich um einen 28-jährigen Rechtsextremisten aus Australien.

Verdacht auf Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung

In diesem Zusammenhang war die Wohnung des Chefs der «Identitären» durchsucht worden. Es bestehe der Verdacht der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung. Der Sprecher der Gruppe weist die Vorwürfe zurück.

Der Christchurch-Attentäter spricht in seinem Manifest von einem «grossen Austausch». Dabei handelt es sich um eine rechtsextreme Verschwörungstheorie, die besagt, dass die Bevölkerung mit Zugwanderten ausgetauscht werde.

Die «Identitäre Bewegung» teilt diese Ansicht. In der Schweiz gibt es ebenfalls einen Ableger der «Identitären Bewegung». Diese tritt vor allem in der Westschweiz in Erscheinung.

In der Deutschschweiz ist die Bewegung nicht sonderlich präsent. Jedoch wurden jüngst vermehrt Kleber der Gruppe an der Universität Zürich gesichtet.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Universität ZürichSebastian Kurz