Ösis alarmiert: Immer mehr Ski-Unfälle wegen Betrunkenen
Auf den Skipisten Österreichs ereignen sich immer mehr Wintersportunfälle wegen Betrunkenen. Einige trinken bis zur Bewusstlosigkeit.

Das Wichtigste in Kürze
- Betrunkene Skifahrer werden in Österreich allmählich ein Problem.
- Die Rettungskräfte sprechen von mehr Einsätzen und teils kritischen Unfällen.
- Eine Verschärfung der Regel ist aber nicht vorgesehen.
Viele Wintersportler können das «Après-Ski» heutzutage kaum erwarten. Sie gönnen sich deshalb öfters auch mal schon am Tag hindurch ein Schlückchen Alkohol.
Einige übertreiben es dabei aber, wie ein Bericht aus Österreich zeigt. Dort gibt es nämlich jüngst offenbar ein grösseres Problem mit betrunkenen Skifahrern, die Unfälle bauen.
Die «Kronen Zeitung» berichtet darüber, dass etwa die Einsatzkräfte in Schladming am vergangenen Wochenende wegen Alkoholmissbrauchs im Dauereinsatz standen.
Alleine in der beliebten Wintersportregion Planai/Hochwurzen/Reiteralm habe man am Freitag und Samstag 13 – teils äusserst – kritische Vorfälle registriert.
«Zu betrunken, um selbstständig abfahren zu können»
Auf der Planai gab es etwa schon am Freitag drei schwere Unfälle innert weniger Stunden. Unter anderem kollidierten zwei ältere Österreicher (68 und 61 auf einer Abfahrt). Der Jüngere musste daraufhin mit schweren Verletzungen ins Spital eingeliefert werden.
Gegen 17.45 Uhr hätten danach drei junge Männer zwischen 18 und 20 Jahren einen Rettungseinsatz ausgelöst. Sie waren laut dem Bericht «zu betrunken, um selbstständig abfahren zu können». Einer der Gäste war sogar bewusstlos.
Brisant: Betrunken war auch ein Skifahrer, der am Samstagabend auf der Planai in eine Gruppe von vier Personen fuhr. Ein weiteres Zeichen dafür, dass zu viel Alkohol und Wintersport nicht zusammenpassen. Schliesslich gefährdet man nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen.
Steigende Zahl der Alkoholunfälle – oder «Stagnation»?
Die Einsatzkräfte berichten von einer steigenden Zahl an Alkoholunfällen auf steirischen Skipisten. Doch die Region Schladming-Dachstein spricht von einer «Stagnation der Vorfälle».
Geschäftsführer Georg Bliem sagt gegenüber der «Kronen Zeitung»: «Seit dem Jahr 2023 ist um 17 Uhr auf unseren Hütten Schluss. Bis 18 Uhr muss jeder Gast im Tal sein. Seit der Einführung dieser Regelung, an die sich auch alle halten, ist die Situation besser geworden».

Er betont ausserdem: «Alleine am Samstag hatten wir über 30'000 Gäste in der 4-Berge-Schaukel (verbindet die 4 grössten steirischen Skiberge, Anmerkung der Redaktion)». Das würde die Unfallbilanz relativieren.
Italien greift hart gegen Alkohol auf der Piste durch
In Italien gibt es eine eigene Pistenpolizei, die Alkoholtests durchführt. Bei Übertretungen winkt eine hohe Strafe – braucht es eine solche Massnahme auch in Österreich?
Georg Bliem winkt ab: «99 Prozent der Gäste verhalten sich richtig, das muss schon auch gesagt werden». Natürlich gebe es traurige Ausreisser, doch man könne nur immer wieder an die Eigenverantwortung appellieren