Ohne Ellbogen ganz nach oben: Autor Daniel Glattauer wird 65
Der österreichische Autor Daniel Glattauer feiert seinen 65. Geburtstag und blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück.

Am kommenden Montag wird der österreichische Autor Daniel Glattauer 65 Jahre alt. Der Ex-Journalist zählt zu den erfolgreichsten Autoren Österreichs, mit Millionenauflagen, weltweiten Übersetzungen und Verfilmungen seiner Werke. Auch sein jüngster Roman «In einem Zug» schaffte es ganz oben auf die Bestsellerlisten.
«Es ist unglaublich, dass man mit so wenig Ellbogen wie ich doch so gut durchs Leben kommt!», wundert er sich über seine Karriere. Glattauer studierte Pädagogik und Kunstgeschichte an der Universität Wien und dissertierte über «Das Problem des Bösen und seine pädagogische Bedeutung».
Als Journalist arbeitete er bei der «Presse» und ab 1989 bei der Tageszeitung «Der Standard», für die er unter anderem als Gerichtsreporter und Kolumnist tätig war. Seine jährlichen weihnachtlichen Feuilletons über seinen Neffen Theo führten 1997 zu seinem ersten Buch: «Theo und der Rest der Welt».
Von Journalismus zur Literatur
Damit begann er eine zweite Karriere als Autor, die 2009 zu seinem Hauptberuf wurde. Zu seinen Büchern zählen unter anderem «Die Ameisenzählung», «Darum», «Der Weihnachtshund», «Ewig Dein» und der Vater-Sohn-Roman «Geschenkt». Der E-Mail-Roman «Gut gegen Nordwind» wurde 2006 zu einem Welterfolg, dem sich 2009 die Fortsetzung «Alle sieben Wellen» anschloss.
Privat engagiert er sich vor allem in Migrations- oder Sozialfragen. In seinem Stück «Die Liebe Geld» gab es ordentlich Kapitalismuskritik, in seinem Roman «Die spürst du nicht» (2023) setzte er das Bedürfnis, ein brennendes Thema wie Migration von einem anderen Gesichtspunkt aus darzustellen, in die Beschreibung einer privaten Tragödie um und stellte dabei die Frage, ob diese kathartische Wirkung entfalten könne.
Vom österreichischen Zsolnay Verlag zum deutschen DuMont Buchverlag
Für seinen im Januar erschienenen neuen Roman «In einem Zug», mit dem er vom österreichischen Zsolnay Verlag zum deutschen DuMont Buchverlag wechselte, habe er sich der Lust und Freude am Schreiben hingeben wollen. Hauptfigur ist der Bestsellerautor Eduard Brünhofer, der mit Liebesromanen ein Millionenpublikum erreicht hat und auf einer Zugfahrt von einer Mitreisenden in eine Plauderei verwickelt wird.
«Ich setze eine Person in einen Zug, und dann passiert etwas», schilderte Glattauer sein Rezept, das sich auch diesmal in hohen Verkaufsauflagen niederschlug.