Die Niederlande wollen den Stickstoff-Ausstoss senken. Im ganzen Land gehen deshalb Bauern auf die Strasse. Nun sucht die Regierung das Gespräch.
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Seit mehr als zwei Wochen protestieren Bauern in den Niederlanden gegen geplante Umweltauflagen. - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Niederlande wollen den Stickstoff-Ausstoss senken.
  • Im ganzen Land gehen Landwirte deshalb auf die Strasse.
  • Die Regierung sucht nun das Gespräch mit den Verbänden der Bauern.

Seit mehr als zwei Wochen gehen Bauern in den Niederlanden aus Protest auf die Strasse. Nun hat die Regierung die Verbände der Landwirte zu Gesprächen aufgerufen. Die Bauernverbände sollten das Gesprächsangebot der Regierung annehmen, forderte die Umweltministerin Christianne van der Wal am Donnerstag in Den Haag.

Der grösste Interessensverband LTO aber lehnt Gespräche mit dem von der Regierung eingesetzten Vermittler ab. Auch andere Organisationen hatten zuvor das Angebot abgewiesen.

In der Nacht zum Donnerstag hatte es erneut Zusammenstösse mit Bauern gegeben. In Blijswijk bei Den Haag haben mobile Einsatzkräfte der Polizei eingegriffen und eine Blockade mehrerer Grosslager von Supermärkten aufgelöst. 19 Demonstranten sind vorläufig festgenommen worden.

Niederlande wollen Stickstoff-Ausstoss reduzieren

Proteste gab es auch an anderen Orten im Land. So demonstrierten rund 200 Bauern mit Treckern vor der Provinzverwaltung in Arnheim. An anderen Orten steckten Landwirte auch Heuballen entlang von Autobahnen in Brand.

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Die Niederlande wollen den Stickstoff-Ausstoss massiv reduzieren. Seit Ende Juni blockieren die Bauern deshalb mit ihren Traktoren die Strassen. - Vincent Jannink/ANP/dpa

Die Niederlande wollen den Stickstoff-Ausstoss landesweit um 50 Prozent bis 2030 reduzieren, bei Naturgebieten sogar um mehr als 70 Prozent. Das kann nach Berechnungen der Regierung zum Aus für etwa 30 Prozent der Viehbetriebe führen. Die Bauern reagierten wütend und blockierten mit Treckern Autobahnen und Grosslager von Supermarktketten.

Um den Konflikt zu lösen, hatte die Regierung des rechtsliberalen Premiers Mark Rutte einen Vermittler berufen, nämlich Ex-Minister Johan Remkes. Doch die Bauern lehnen ihn ab, da er selbst mit für die Stickstoff-Politik verantwortlich sei. Sie fordern eine grundsätzliche Änderung der Pläne.

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