Das Europäische Patentamt (EPA)hat am Dienstag eine Beschwerde von NGO gegen ein Patent der Firma Carlsberg auf Braugerste zurückgewiesen. ProSpecieRara kritisiert den Entscheid und warnt, es gehe nicht nur um Braugerste, sondern generell um Patente auf Pflanzen und Tiere.
Über einem Gerstenfeld auf der Schwäbischen Alb ziehen dunkle Wolken auf. Foto: Tom Weller/dpa
Über einem Gerstenfeld auf der Schwäbischen Alb ziehen dunkle Wolken auf. Foto: Tom Weller/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gemeinsam mit 9000 Mitunterzeichnenden hätten die Schweizer Mitgliedorganisationen der Initiative «Keine Patente auf Saatgut», zu der ProSpecieRara, Public Eye und Swissaid gehören, bereits 2017 gegen die Bier-Patente von Carlsberg protestiert, heisst es in einer Mitteilung von ProSpecieRara vom Mittwoch.

Der EPA-Entscheid vom Dienstag, auch nicht gentechnisch herbeigeführte Eigenschaften zu patentieren, könne weitreichende Folgen für kleinere und mittlere Züchtungsbetriebe haben, die nun ständig in Gefahr laufen würden, unbeabsichtigt Patente zu verletzen.

Die patentierte Gerste ist laut Mitteilung nämlich nicht mit einem Gentech-Verfahren hergestellt worden, sondern mittels zufälliger Mutagenese. Dieses Verfahren wird in der konventionellen Züchtung häufig angewendet. Insbesondere für kleine und mittlere Züchter seien daher die rechtlichen Unsicherheiten, die mit derartigen Patentanträgen einhergingen eine hohe Hürde und gefährden Züchtungsprojekte.

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