EU

Neue Hoffnung im Kampf gegen Alzheimer

Keystone-SDA
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Belgien,

Die EU-Kommission hat ein neues Medikament zur Behandlung von Alzheimer zugelassen.

das logo von  eli lilly an einem Gebäude
Eli Lilly ist auf dem Vormarsch und darf nun ein neues Alzheimer-Medikament laut der EU auf den Markt bringen. - Keystone

Die Europäische Kommission hat ein weiteres Medikament gegen Alzheimer zugelassen. Dabei handelt es sich um das Arzneimittel Kisunla des Herstellers Eli Lilly. Dieses kann den Verlauf der Krankheit verlangsamen, wie die Kommission am Donnerstag mitteilte.

Die Zulassung gilt allerdings nur für Patienten, bei denen die Krankheit noch nicht weit fortgeschritten ist. Ausserdem kommt es auf die Gene der Betroffenen an. Der wichtigste genetische Indikator für Alzheimer ist das Risikogen ApoE4, das von beiden Elternteilen vererbt werden kann.

Die EU-Kommission empfiehlt das neue Medikament nur für Patienten: die diese Genvariante entweder gar nicht oder nur einmal in sich tragen – also nur von einem Elternteil.

Risiken und Nutzen abgewogen

Für diese Gruppe überwiegen nach Einschätzung aus Brüssel die Vorteile des Medikaments die Risiken. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen nach Angaben der Initiative für Alzheimer-Forschung Hirnschwellungen und -blutungen, die zum Tod führen können. Die Behandlung mit Kisunla sei deshalb auch aufwendig, weil Patienten regelmässig auf Nebenwirkungen kontrolliert werden müssten.

Die Entscheidung der EU-Kommission basiert auf einer Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA. Kisunla ist das zweite in der EU zugelassene Alzheimer-Medikament: Im April hatte die EU-Kommission bereits das Mittel Leqembi erlaubt, das nun auch in Deutschland erhältlich ist. Ähnlich wie Kisunla kann auch dieses Medikament den Verlauf der Krankheit lediglich verlangsamen, nicht aber aufhalten oder zurückdrehen.

Zulassungsprozess in der Schweiz

In der Schweiz sind bisher weder Kisunla mit dem Wirkstoff Donanemab noch Leqembi mit dem Wirkstoff Lecanemab zugelassen. Gesuche gingen bei der Schweizer Zulassungsbehörde Swissmedic im Juni 2023 (für Lecanemab) und im Oktober 2023 (für Donanemab) ein.

Die Prüfung der Gesuche sei zurzeit noch im Gang, hiess es Anfang Woche von Swissmedic auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zu laufenden Verfahren könne keine Auskunft gegeben werden.

Laut einer Studie verschiedener Zulassungsbehörden, dauert die Zulassung einer neuen Substanz in der Schweiz im Standardverfahren im Durchschnitt 519 Kalendertage. Damit wäre eine Zulassung der beiden Wirkstoffe bis Ende 2024 zu erwarten gewesen.

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