Aktuell kann man zahlreiche Aufnahmen von «Euclid» aus dem Weltall bewundern.
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Ein computergeneriertes Bild des Weltraumteleskops «Euclid». - ESA/PA Media/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor etwa einem halben Jahr wurden neue Bilder von der Sonde «Euclid» vorgestellt.
  • Dabei handelt es sich um eine europäische Sonde.
  • Ihr Bilder sind viermal schärfer als die von bodengebundenen Teleskopen.
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Rund ein halbes Jahr nach den ersten Aufnahmen wurden neue Bilder der europäischen Sonde «Euclid» vorgestellt. Eines dieser Bilder zeigt den Galaxienhaufen «Abell 2390», der etwa 50'000 Galaxien umfasst. Laut der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) ist dies ein «wunderschönes Beispiel» für eine sogenannte Gravitationslinse: Diese erzeigt eine riesige, gekrümmte Bögen am Himmel.

Die Masse des Haufens bewirkt, dass das Licht von Galaxien, die hinter «Abell 2390» liegen, verzerrt wird. Ein Phänomen, das als Gravitationslinseneffekt bekannt ist. Ein weiteres Bild zeigt «Messier 78», einen leuchtenden Sternhaufen, der von interstellarem Staub umhüllt ist.

Dank seiner Infrarotkamera konnte «Euclid» dort verborgene Regionen der Sternentstehung sichtbar machen und neu entstandene Sterne und Planeten entdecken. Zudem wurden Bilder der Galaxie «NGC 6744», des Galaxienhaufens «Abell 2764» und der sogenannten Dorado-Galaxiengruppe präsentiert.

Millionen Objekte erfasst

Binnen nur 24 Stunden wurden insgesamt über elf Millionen Objekte im sichtbaren Licht und weitere fünf Millionen im Infrarotlicht erfasst. So erklärt es Valeria Pettorino, «Euclid»-Projektwissenschaftlerin der ESA. «Und diese ersten Beobachtungen zeigen deutlich, dass ‹Euclid› dieser Aufgabe mehr als gewachsen ist.»

Die mit «Euclid» gewonnenen Bilder seien mindestens viermal schärfer als die Aufnahmen bodengebundener Teleskope, so die ESA. Sie deckten grosse Bereiche des Himmels in unübertroffener Tiefe ab. Die Sonde war Anfang Juli 2023 in den Weltraum gestartet. Herzstück ist ein hochauflösendes Teleskop, das mit zwei Kameras ausgestattet ist: Eine für den sichtbaren Wellenlängenbereich und eine für den Nah-Infrarotbereich.

Sie sollen die Bewegungen und Formen von Galaxien abbilden beziehungsweise dabei helfen, auf die Entfernung von Galaxien zu schliessen. Die ESA will so einen Blick in die Vergangenheit des Universums werfen und dessen Entwicklung erforschen. Insgesamt sollen Daten zu Milliarden Galaxien gesammelt werden und eine 3D-Karte des Alls mit der Zeit als Komponente entstehen.

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