Am Dienstag findet in Litauen der Nato-Gipfel statt. Schon am Montag einigten sich die Mitglieder auf neue Pläne zur Abwehr Russlands.
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Nato-Flagge - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nato-Staaten haben sich auf einen Abwehrplan gegen Russland geeinigt.
  • Die Dokumente wurden in einem schriftlichen Verfahren angenommen.
  • Am Dienstag beginnt in Litauen der Nato-Gipfel.

Die Nato-Staaten haben sich auf neue Pläne für die Abwehr von möglichen russischen Angriffen auf das Bündnisgebiet verständigt.

Die Annahme der Dokumente erfolgte am Montag einen Tag vor dem Beginn des Gipfeltreffens in Litauen in einem schriftlichen Verfahren, wie die Deutsche Presse-Agentur von mehreren Diplomaten erfuhr. Die Entscheidung soll an diesem Dienstag von den Staats- und Regierungschefs noch einmal bestätigt und dann offiziell verkündet werden.

Auch Cyber- und Weltraumfähigkeiten eingeschlossen

Die insgesamt mehr als 4000 Seiten starken Verteidigungspläne beschreiben nach Informationen der dpa detailliert, wie kritische Orte im Bündnisgebiet durch Abschreckung geschützt und im Ernstfall verteidigt werden sollten. Dafür wird auch definiert, welche militärischen Fähigkeiten notwendig sind. Neben Land-, Luft-, und Seestreitkräften sind auch Cyber- und Weltraumfähigkeiten eingeschlossen.

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Kündigte bereits 2022 an, dass künftig 300.000 Soldaten für mögliche Nato-Einsätze in hoher Bereitschaft gehalten werden sollten: Jens Stoltenberg. - Mindaugas Kulbis/AP/dpa

Bereits beim Nato-Gipfel im vergangenen Jahr hatte Generalsekretär Jens Stoltenberg angekündigt, dass künftig 300'000 Soldatinnen und Soldaten für mögliche Nato-Einsätze in hoher Bereitschaft gehalten werden sollten. Bislang war bei der Nato für schnelle Kriseneinsätze vor allem die Eingreiftruppe NRF vorgesehen. Für diese stellen die Mitgliedstaaten derzeit circa 40'000 Soldatinnen und Soldaten.

Auch Terrorgruppen als Bedrohung

Neben möglichen Angriffen durch Russland sind auch Bedrohungen durch Terrorgruppen Grundlage der Planungen. Hintergrund sind die Erfahrungen mit Anschlägen des Terrornetzwerks Al-Kaida auf die USA am 11. September 2001, aber auch der Druck von Ländern wie der Türkei, die es vor allem immer wieder mit Terrorakten der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK zu hat.

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