Eine Bären-Mutter, die schon mehrmals durch italienische Dörfer spazierte, wurde erschossen. Der Schütze gibt an, aus Angst geschossen zu haben.
«Amarena» läuft mit ihren Jungen über die Strasse in einem italienischen Dorf. Kurze Zeit später wird die Bären-Mutter erschossen. - Facebook / @Gemma Di Pietro
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Amarena», eine Bären-Mama, spazierte mit ihrem Nachwuchs gerne durch italienische Dörfer.
  • Ein Mann hat die Bärin jetzt erschossen, als sie über sein Grundstück lief.
  • Der Nationalpark, wo «Amarena» lebte, zeigt sich erschüttert und sucht nach den Jungen.

Diese Woche sorgte in den sozialen Medien ein Video aus Italien für Wirbel: Zu sehen ist, wie eine Bären-Mama seelenruhig über eine Strasse im Dorf San Sebastiano dei Marsi läuft.

Dabei schaut sie sich zuerst noch um, ob auch die Luft rein ist. Von den zahlreichen Touristen, die nur Meter entfernt sitzen und sie filmen, nimmt sie keine Notiz. Dann erscheinen zwei Junge auf der Strasse. Gemeinsam zieht die Bärenfamilie weiter und läuft aus dem Bild.

Die Geschichte hat nun eine tragische Wendung genommen. Ein Mann hat die Bären-Mutter, die von den Anwohnern auf den Namen «Amarena» getauft wurde, erschossen. Von ihren zwei Jungtieren fehlt jede Spur. Dies teilte der Parco Nazionale d'Abruzzo Lazio e Molise mit.

Haben Sie schon mal einen Bären in freier Wildbahn gesehen?

«Keinerlei Grund» für Tod

Die Bärin wurde von Rangern des Abruzzen-Nationalparks am Donnerstag tot ausserhalb der Parkgrenzen aufgefunden. Sie soll in der Nähe der Poststelle des Dorfes erschossen worden sein.

Der Schütze sei mittlerweile identifiziert worden. Er habe sich nach eigener Aussage von der Bärin bedroht gefühlt. Sie sei auf seinem Grundstück unterwegs gewesen, aus Angst habe er auf sie geschossen. Er habe das Tier aber nicht töten wollen.

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Bärin Amarena wurde erschossen. - Screenshot Facebook / Parco Nazionale d'Abruzzo Lazio e Molise

Die Parkleitung erklärte, für den Tod von «Amarena» habe es «keinerlei Grund» gegeben. Sie habe in der Vergangenheit zwar Schäden in Landwirtschaft und Viehzucht verursacht, sei aber für Menschen nie zur Gefahr geworden.

«Sie hat Menschen nie Probleme bereitet», hiess es in der Mitteilung des Parks. Nach ihrem Nachwuchs wird nun gesucht.

Im Parco Nazionale d'Abruzzo Lazio e Molise leben noch etwa 60 Braunbären. Vor einigen Jahren waren es noch 100. Zu Beginn des Jahres war ein anderer Braunbär aus dem Abruzzen-Nationalpark von einem Auto angefahren und tödlich verletzt worden.

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