Nach Venedig jetzt auch Tagesgebühr am Gardasee im Gespräch
Nach Rekordbesucherzahlen in Sirmione am Gardasee wird nun eine Tagesgebühr für Touristen diskutiert.

Am Gardasee steht Sirmione vor drastischen Veränderungen: Nach Rekordbesucherzahlen an Feiertagen diskutiert die Stadt nun eine Tagesgebühr für Touristen.
Zufahrtsstrassen wegen Touristen blockiert
Das Ziel ist, die Massenströme wie in Venedig einzudämmen und die Lebensqualität der Einheimischen zu schützen, wie «Bild» berichtet. Denn Sirmione, mit nur 8000 Einwohnern, zählt jährlich rund 1,4 Millionen Übernachtungen.
An Feiertagen und in der Hauptsaison drängen sich daher Tausende durch die engen Altstadtgassen. Am 1.-Mai-Wochenende waren die einzige Zufahrtsstrasse und das Zentrum so überfüllt, dass selbst Rettungsfahrzeuge nicht mehr durchkamen.

Hoteliers und Stadtverwaltung sehen dringenden Handlungsbedarf, um die Sicherheit zu gewährleisten und den Ort vor dem Kollaps zu bewahren.
Reservierungspflicht und Eintrittsticket im Gespräch
Der Vorsitzende des Hotelierverbands, Marco Merlo, fordert verbindliche Obergrenzen für Besucherzahlen. Im Gespräch ist ein Ticketsystem für Tagesgäste, das auch die Online-Reservierung von Parkplätzen ermöglichen könnte.
Ein Preis für die Tagesgebühr steht jedoch noch nicht fest, wie «Bild» berichtet. Massimo Padovan, Sicherheitsbeauftragter der Stadt, spricht sich für ein obligatorisches Buchungssystem aus.
Die Stadt prüft zudem alternative Lösungen, um Rettungswege auch bei hohem Besucheraufkommen freizuhalten.
Tourismusboom bringt Herausforderungen
Sirmione ist einer der meistbesuchten Orte am Gardasee. Die Zahl der Touristen wächst seit Jahren unaufhaltsam.
Bereits 2018 wurde ein Fahrverbot für Autos und Fahrräder im Zentrum eingeführt, wie «Kosmo» berichtet. Die Diskussion um eine Tagesgebühr zeigt somit:
Auch am Gardasee sucht man nach Wegen, den Massentourismus nachhaltiger zu steuern. Vor allem, um die Balance zwischen Gastfreundschaft und Lebensqualität zu wahren.