Seit Wochen protestieren niederländische Bauern gegen Umweltauflagen. Jetzt sind sie erstmals mit der Regierung zu Gesprächen zusammengetroffen.
ARCHIV - Protestierende Landwirte blockieren eine Zugbrücke an einer Schleuse des Prinzessin-Margriet-Kanals und verhindern so die Durchfahrt von Schiffen in Gaarkeuken. Foto: Peter Dejong/AP/dpa
ARCHIV - Protestierende Landwirte blockieren eine Zugbrücke an einer Schleuse des Prinzessin-Margriet-Kanals und verhindern so die Durchfahrt von Schiffen in Gaarkeuken. Foto: Peter Dejong/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Peter Dejong
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den Niederlanden sind Bauern und die Regierung zu Gesprächen zusammengetroffen.
  • Die Bauern fordern Zugeständnisse – es brauche «mehr als nur Gesten».

Wegen der seit Wochen andauernden heftigen Proteste gegen Umweltauflagen sind niederländische Bauern erstmals mit der Regierung zu Gesprächen zusammengetroffen. Vertreter der Landwirte forderten zum Auftakt am Freitag in Utrecht Zugeständnisse.

Die Regierung müsse den Bauern entgegenkommen, und es müsse «mehr als nur Gesten» geben, sagte der Vorsitzende des Verbandes LTO, Sjaak van der Tak, dem Radiosender NOS.

Niederlande
Bauern blockierten in der Niederlande mit Treckern die Strasse. - Keystone

An den Gesprächen nimmt auch Premier Mark Rutte teil. Die Regierung hält vorerst an ihren Plänen fest, die eine drastische Reduzierung der Stickstoff-Emissionen und der Landwirtschaft vorsehen.

Elf Bauernverbände bei Gesprächen dabei

Seit mehreren Wochen protestieren Bauern auch mit Gewalt gegen die geplante Auflagen der Regierung, um Naturgebiete zu schützen und Schäden zu beseitigen. Nach einem höchstrichterlichen Urteil muss der Stickstoff-Ausstoss stark reduziert werden. Das kann nach Berechnungen der Regierung das Aus für etwa 30 Prozent der Viehbetriebe bedeuten, einer der grössten Verursacher von Ammoniak. Bauern fordern eine klare Zukunftsperspektive für ihre Höfe.

Bauern
Demonstrierende Bauern in Veghel, Niederlande. - EPA/ROB ENGELAAR

Insgesamt elf Bauernverbände nehmen an den Gesprächen teil. Die grössten Verbände hatten Gespräche mit der Regierung zunächst abgelehnt. Premier Mark Rutte stimmte dann aber LTO um, den grössten Verband. Die beiden radikalsten Bauernverbände wiesen die Einladung zurück. Aus Sorge vor gewalttätigen Protesten war der Ort der Gespräche zunächst geheim gehalten worden.

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