Frankreichs rechte Politikerin Le Pen sucht den Schulterschluss mit der italienischen Ministerpräsidentin Meloni. Eine Zusammenarbeit «wäre wirklich hilfreich».
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Marine Le Pen hofft auf ein Bündnis mit Giorgia Meloni. (Archivbild) - Keystone

Knapp zwei Wochen vor der Europawahl hat die französische Rechtsnationalistin Marine Le Pen eine Zusammenarbeit mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ins Gespräch gebracht.

«In wesentlichen Fragen einig»

«Jetzt ist der Moment, um sich zu vereinen», sagte Le Pen vom Rassemblement National (RN) am Samstag bei einem Wahlkampftermin in Nordfrankreich der italienischen Zeitung «Corriere della Sera» (Sonntagsausgabe).

«Wenn wir Erfolg haben, können wir die zweitgrösste Fraktion im Europäischen Parlament werden. Ich denke, eine solche Gelegenheit sollte man sich nicht entgehen lassen», so Le Pen.

Sie und Meloni seien sich in den wesentlichen Fragen einig, antwortete die Rechtspolitikerin auf die Frage, was sie an die italienische Regierungschefin gerichtet zu sagen habe. Eine Zusammenarbeit der beiden «wäre wirklich hilfreich», sagte Le Pen.

AfD-Aus schwächt Le Pen-Fraktion

Beide Politikerinnen gehören derzeit zwei verschiedenen Fraktionen im Europäischen Parlament an. Das RN gehört der rechten Fraktion ID (Identität und Demokratie) an, Melonis ultrarechte Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) hingegen den Europäischen Konservativen und Reformern (EKR).

In der ID-Fraktion kam es kürzlich zum Bruch. Nach massiver Kritik an Äusserungen des EU-Spitzenkandidaten der deutschen AfD, Maximilian Krah, zur SS war die AfD aus der ID-Fraktion ausgeschlossen worden.

Den Stein ins Rollen brachte nach Krahs Äusserungen Le Pens RN. Beobachter mutmassen, dass Le Pen sich nun an Meloni und ihre Fratelli annähern möchte, um nach dem Bruch in der ID-Fraktion neue Allianzen in Europa zu schliessen.

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