Mitten in Corona-Krise: Spanien führt «Grundeinkommen» ein

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Spanien,

Spanien hat mitten in der Corona-Krise ein Grundeinkommen für arme Familien eingeführt. Damit reagiert das Land auf die wachsende soziale Not.

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Pablo Iglesias, zweiter Vize-Regierungschef von Spanien, spricht bei einer Pressekonferenz (Archiv). - epa

Das Wichtigste in Kürze

  • Während der Corona-Krise wachst die soziale Not in Spanien.
  • Nun hat die Regierung ein Grundeinkommen für arme Familien eingeführt.
  • Rund 850'000 Haushalte im Land haben Anspruch auf die staatlichen Hilfen.

In Spanien wird es für arme Familien erstmals ein monatliches «Grundeinkommen» geben. Das beschloss die Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez am Freitag unter dem Eindruck wachsender sozialer Not durch die Corona-Krise.

Allerdings war das Vorhaben bereits Teil der Koalitionsvereinbarungen zwischen dem sozialistischen Regierungschef und seinem Partner Pablo Iglesias vom Linksbündnis Unidas Podemos. «Heute ist ein historischer Tag für unsere Demokratie, an dem ein neues soziales Recht entsteht», sagte Iglesias im Fernsehen. Die neue Regelung gilt vom 1. Juni an.

Die Regierung geht davon aus, dass insgesamt 850'000 Haushalte Anspruch auf die staatlichen Hilfen haben werden. Das entspricht etwa 2,3 Millionen der etwa 50 Millionen Einwohner Spaniens, davon 30 Prozent Kinder und Jugendliche. Etwa 16 Prozent sind Alleinerziehende - zu 90 Prozent Frauen.

Einkommen von 460 bis 1000 Euro

Die Hilfen betragen monatlich zwischen 460 und 1000 Euro, je nach Zusammensetzung und Grösse des Haushalts. Anspruchsberechtigt sind in der Regel Personen zwischen 23 und 65 Jahren, die seit mindestens drei Jahren einen selbstständigen Haushalt führen.

Spanien
Eine Frau hält ihr Baby, während sie vor einer Kirche wartet, bis sie ein Paket mit Lebensmitteln erhält. In Spanien wird es für arme Familien erstmals ein monatliches «Grundeinkommen» geben. - dpa

Sie müssen ausserdem mindestens ein Jahr sozialversicherungspflichtig gewesen sein und das Einkommen pro Person im Haushalt muss unter 230 Euro im Monat liegen. Die Kosten werden auf jährlich mindestens drei Milliarden Euro geschätzt.

Das Bruttoinlandsprodukt Spaniens wird dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie nach Schätzung der Regierung um etwa 9,2 Prozent schrumpfen. Erwartet wird zudem ein Anstieg der Arbeitslosenrate von 13,8 Prozent Ende 2019 auf rund 19 Prozent in diesem Jahr.

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