Missbrauchkomplex: Spuren von mehr als 30'000 Verdächtigen entdeckt
Im Missbrauchkomplex Bergisch Gladbach haben Ermittler auf Spuren von mehr als 30'000 Verdächtigen entdeckt.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Missbrauchkomplex Bergisch Gladbach wurden Spuren von 30'000 Verdächtigen entdeckt.
- Dabei gehe es um Verbreitung und Besitz von Kinderpornografie und um konkrete Taten.
Im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach sind die Ermittler auf Spuren von insgesamt mehr als 30'000 Verdächtigen gestossen. Das hat NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) am Montag in Düsseldorf mitgeteilt.
Es gehe sowohl um die Verbreitung und den Besitz von Kinderpornografie, aber auch um konkrete Missbrauchstaten. In Foren und Messengerdiensten gingen die Kriminellen ganz unverhohlen mit ihren Missbrauchstaten um, heizten sich an und gäben sich Tipps.
Erkenntnisse «zutiefst verstörend»
«Ich habe nicht damit gerechnet, nicht im Entferntesten, welches Ausmass Kindesmissbrauch im Netz hat», sagte Beisenbach. Was die Ermittlungsgruppe zutage gefördert habe, sei «zutiefst verstörend». «Wir müssen erkennen, dass Kindesmissbrauch im Netz weiter verbreitet ist, als wir bisher angenommen haben.»
Die Missbrauchsermittlungen hatten im vergangenen Oktober mit der Festnahme eines mutmasslichen Täters in Bergisch Gladbach bei Köln begonnen. Namentlich identifiziert sind bisher etwas mehr als 70 Tatverdächtige in ganz Deutschland. Im Mai war ein erster Täter – ein 27-jähriger Soldat – zu zehn Jahren Haft verurteilt. Zudem wurde er auf unbestimmte Zeit in der Psychiatrie untergebracht.