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Belarus: Friedensnobelpreisträger muss zehn Jahre in Haft

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Weissrussland,

Ein Gericht in Belarus hat den Friedensnobelpreisträger und Bürgerrechtler Ales Bjaljazki zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Der belarussische Menschenrechtsaktivist Ales Bjaljazki im Juni 2014 in Minsk.
Der belarussische Menschenrechtsaktivist Ales Bjaljazki im Juni 2014 in Minsk. - Dmitry Brushko/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt.
  • Er hatte bei den Protesten in Belarus 2020 Demonstranten unterstützt.
  • Das Gericht verurteilte ihn wegen organisierten Schmuggels und Finanzierung der Unruhen.

Der Friedensnobelpreisträger und Bürgerrechtler Ales Bjaljazki aus Belarus muss für zehn Jahre in Haft.

Das ganze geht zurück auf die Präsidentschaftswahlen 2020, bei denen sich Amtsinhaber Lukaschenko zum Sieger erklärte. Proteste brachen aus. Das von Bjaljazki gegründete Zentrum «Wjasna» unterstützte Demonstranten – und geriet ins Visier der Behörden.

Nun wurde er wegen organisierten Schmuggels und der Finanzierung der Unruhen schuldig gesprochen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Belta mitteilt. Die Anklage hatte sogar zwölf Jahre Haft gefordert. Neben dem 60-Jährigen wurden drei weitere belarussische Bürgerrechtler zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt, einer davon in Abwesenheit.

Belarus: Proteste nach den Präsidentschaftswahlen

Bei den Präsidentenwahlen 2020 liess sich Amtsinhaber Alexander Lukaschenko zum Sieger erklären. International wurde die Wahl nicht anerkannt. Im Land brachen Massenproteste aus, die die Obrigkeit mit Gewalt niederschlagen liess.

Das von Bjaljazki 1996 gegründete Zentrum «Wjasna» registrierte dabei zahlreiche Fälle von Folter und anderen Menschenrechtsverletzungen vonseiten der Polizei. Es half Demonstranten bei der Suche nach Anwälten und bei deren Bezahlung.

Daraufhin geriet auch «Wjasna» ins Visier der Behörden. Nach Hausdurchsuchungen wurden der Leiter Bjaljazki und andere Mitarbeiter des Menschenrechtszentrums im Juli 2021 verhaftet. Bjaljazki konnte auch den ihm 2022 verliehenen Nobelpreis nicht entgegennehmen.

Zunächst wurde der promovierte Literaturwissenschaftler wegen angeblicher Steuerhinterziehung festgenommen. Erst später wurden die Anklagepunkte geändert. International gilt Bjaljazki als politischer Gefangener.

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