Mindestens 40 Festnahmen bei grosser Drogen-Razzia in sieben Ländern
Ermittler haben Dutzende Verdächtige im Rahmen einer internationalen Drogen-Razzia festgenommen. Allein in Belgien gab es am Dienstagmorgen 30 Festnahmen.

Bei einer grossen Razzia gegen internationalen Drogenhandel haben Ermittler Dutzende Verdächtige festgenommen. Allein in Belgien gab es am Dienstagvormittag 30 Festnahmen, wie die dortige Bundesstaatsanwaltschaft mitteilte. Demnach wurden unter anderem in Brüssel und Antwerpen 49 Gebäude durchsucht.
In sechs anderen Ländern habe es am Dienstag ebenfalls Durchsuchungen gegeben, bei denen mindestens zehn Personen festgenommen worden seien.
Die Einsätze stehen den Angaben zufolge in Verbindung mit Ermittlungen gegen ein internationales Netzwerk für Drogenhandel, die seit Ende 2020 laufen. Die meisten Beteiligten kommen demnach aus Osteuropa und leben in Brüssel.
Verbindung zu Personen aus Südeuropa
Die Ermittlungen hätten zudem zügig eine Verbindung zu Personen aus Südeuropa ergeben, die zur Mafia der belgischen Region Limburg gehörten. Gemeinsam mit Spanien sei ein Ermittlungsteam gegründet worden.
Die Entschlüsselung des Dienstes Sky ECC, durch die viele Millionen Chat-Nachrichten auf der ganzen Welt gesichert wurden, hätten dem Fall dann eine neue Dimension gegeben. Es seien Kontakte in Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Peru, Bolivien und Paraguay identifiziert worden.
Drogen-Organisationen bilden klassische Handelsgesellschaften
Die belgische Staatsanwaltschaft sprach nun davon, dass der Fall einen Überblick über «neue Formen krimineller Organisationen» gebe. Demnach gründen die Organisationen nicht mehr ausschliesslich auf Familien oder Clans, sondern sind Gemeinschaftsunternehmen, die nach dem Vorbild klassischer Handelsgesellschaften gebildet werden.
Dabei gebe es beispielsweise den Transfer von Fähigkeiten, etwa von Drogen-Köchen von Südamerika nach Europa. Es seien Netzwerke, zu denen jeder seinen Teil beitrage - von der Produktion über den Transport bis zur Verbreitung.
Gemeinsamer Antrieb sei die Kosten- und Gewinnoptimierung. Auch das Verhalten der Anführer habe sich geändert. Sie investierten in sichere Vermögenswerte wie Immobilien. In immer mehr Fällen würden Krypto-Wallets, also digitale Geldbörsen, gefunden - auch in diesem.
Das Wichtigste in Kürze
- Ermittlern ist ein Schlag gegen die internationale Drogenszene Europas gelungen.
- Am Dienstag sind mindestens 40 Personen in sieben Ländern festgenommen worden.
- Die Einsätze stehen in Verbindung mit Ermittlungen gegen ein internationales Netzwerk.