Milo Rau und weitere Prominente gegen Zerstörung des Regenwaldes
Am heutigen Samstag feiert Milo Raus neueste Inszenierung «Antigone im Amazonas» europäische Premiere. Gleichentags veröffentlichen zahlreiche Prominente eine «Erklärung des 13. Mai», mit der sie sich gegen die «nachhaltige» Zerstörung des Regenwaldes stark machen.

Der britische Musiker Brian Eno, die Literaturnobelpreisträgerinnen Annie Ernaux und Elfriede Jelinek, US-Philosophin Angela Davis, die deutsche Aktivistin Carola Rackete und der Schweizer Regisseur Milo Rau – sie alle gehören zu den 50 Persönlichkeiten, die den offenen Brief unterschrieben haben.
Darin kritisieren sie den Palmöl-Hersteller Agropalma sowie Firmen wie Ferrero und wollen gegen Greenwashing mittels Zertifikaten vorgehen.
«Die Erklärung des 13. Mai» entstand im Kontext der Inszenierung «Antigone im Amazonas». Diese beruht auf den Geschehnissen vom 17. April 1996, als im brasilianischen Bundesstaat Parà, auf einer Strasse durch den Regenwald des Amazonas, 19 Aktivistinnen und Aktivisten erschossen wurden. Sie befanden sich auf dem «Marsch für die Landreform».
Milo Rau inszenierte im Gedenken daran mit der Landlosenbewegung MST, der grössten sozialen Bewegung Lateinamerikas, sowie indigenen Aktivistinnen und Aktivisten eine neue Version von Sophokles' «Antigone». Das Stück gipfelte in einer Nachstellung des Massakers selbst, am Ort und zum Jahrestag des Verbrechens. Jetzt geht „Antigone im Amazonas“ auf Tour durch Europa.