Millionen Krokusse blühen in Husum
Millionen lila- und weissfarbene Blüten verwandeln den Schlosspark in Husum derzeit wieder in ein Farbenmeer. Und auch wenn das Krokusblütenfest im zweiten Jahr in Folge wegen Corona ausfällt - eine Tradition wird nicht gebrochen.

Das Wichtigste in Kürze
- Seit Jahrhunderten schon lockt Husums Krokusblüte Menschen an die Nordseeküste.
Und auch in diesem Jahr sorgen die rund vier Millionen Krokusse, die derzeit im blühen, für erste Frühlingserlebnisse.
Doch was in normalen Zeiten Zehntausende Gäste von nah und fern anzieht, bleibt dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie überwiegend den Einheimischen vorbehalten. Das traditionelle Krokusblütenfest, das in der Regel im März gefeiert wird, fällt - wie auch schon 2020 - erneut aus.
Krokusregentschaft wird gewählt
Eine neue Krokusregentschaft wird dennoch gewählt. «An diesem Freitag wird die Krokusregentschaft für das kommende Jahr entschieden», sagte Peter Cohrs von der Werbegemeinschaft Husum. Bis einschliesslich Montag seien 19 Bewerbungen eingetroffen. «Dieser Anmelderekord zeigt, dass die Öffentlichkeit grosses Interesse an einem «zurück zur Normalität» zu Stadtbummel, Shopping und ein Stück weit Lebensfreude verspürt», sagte Cohrs.
Seit den 1990er Jahren feiern die Kaufleute der kleinen Hafenstadt das «Blütenwunder» des Nordens. Nach Angaben der Husumer Touristiker gibt es ein solch riesiges lila Blütenmeer wild wachsender Krokusse in Nordeuropa nur noch in Husum. Und mittlerweile werden in vielen Regionen der Republik extra Busreisen zur Krokusblüte organisiert.
Legenden um den Frühlingsboten
Krokusse stammen ursprünglich aus südlichen Regionen Europas. Warum die Frühlingsboten nach Husum kamen, ist unbekannt. Aber zwei Legenden bieten Erklärungsversuche: Entweder hatten Mönche im 15. Jahrhundert die lila blühenden Pflanzen dort in ihrem Klostergarten angesiedelt, um Safran aus den getrockneten Narben der Krokusse zu gewinnen und damit ihre liturgischen Gewänder zu färben. Oder Herzogin Marie Elisabeth pflanzte sie Mitte des 17. Jahrhunderts an, um aus den Krokussen Safran als Gewürz für ihre Zuckerbäckereien zu bekommen. Der lilafarbene in Husum sieht jedoch nur aus wie der Safran-Krokus. Seine Farb- und Aromastoffe sind für die Safranproduktion ungeeignet.