Milliarden-Hilfspaket für Spaniens Landwirte wegen der Dürre
Auf einer ausserordentlichen Ministerratssitzung wurden in Spanien neue Hilfspakete für Landwirte beschlossen. Grund dafür ist eine Dürre, die das Land ereilt.

Das Wichtigste in Kürze
- In Spanien sehen sich die Landwirte einer Dürre gegenüber.
- Die Regierung hat ihnen ein Milliarden-Paket zugesprochen.
Die spanische Regierung greift den Landwirten des Landes mit einem Milliarden-Paket unter die Arme. Auf einer ausserordentlichen Ministerratssitzung seien am Donnerstag Hilfsmassnahmen sowie Investitionen im Gesamtwert von knapp 2,2 Milliarden Euro beschlossen worden. Das teilte die linke Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez mit.
Ein erstes Dekret umfasst den amtlichen Angaben zufolge direkte Hilfen für Landwirtschaft und Viehzucht. Auch steuerliche Erleichterungen und die staatliche Subventionierung von Versicherungspolicen im Gesamtwert von 784 Millionen Euro sind dabei.
Ausserdem werden rund 1,4 Milliarden Euro für den Bau neuer Infrastrukturen wie Wasserentsalzungsanlagen bereitgestellt.

«Spanien hat schon seit Jahren mit Dürreperioden zu kämpfen, aber aufgrund des Klimawandels werden diese immer schlimmer.» Das teilte die Ministerin für Ökologischen Wandel, Teresa Ribera, mit. Extreme Wetterereignisse würden in Zukunft immer häufiger vorkommen. Auch die Folgen des Krieges in der Ukraine machten sich im Agrarsektor bemerkbar, betonte die Regierung.
In einigen Regionen Spaniens wie Katalonien sind die Stauseen im Schnitt nur noch zu 25 Prozent gefüllt. Nach Angaben der Koordinierungsstelle der Verbände der Landwirte und Viehzüchter ist die Lage «alarmierend». Dort würden unter anderem die Weizen- und Gerstenernte dieses Jahr praktisch als «verloren» betrachtet.
Die konservative Opposition kritisierte die Massnahmen als ungenügend und versicherte, Sánchez setze vor den Regional- und Kommunalwahlen am 28. Mai und der Parlamentswahl Ende des Jahres auf populistische Aktionen. Oppositionsführer Alberto Núñez Feijóo sagte bei einer Wahlkampfveranstaltung in Valencia: Investitionen in Höhe von mindestens 40 Milliarden Euro im Wasserbereich über einen Zeitraum von zehn Jahren seien dringend nötig.