Merz und Starmer unterzeichnen historischen «Kensington-Vertrag»
Merz und Starmer unterzeichnen in London einen 27-seitigen Vertrag und Aktionsplan zur Vertiefung der deutsch-britischen Kooperation.

Bundeskanzler Friedrich Merz und der britische Premierminister Keir Starmer unterzeichneten in London den neuen «Kensington-Vertrag». Das 27 Seiten starke Dokument wird von einem 17-Punkte-Aktionsplan begleitet.
Es soll die Beziehungen nach dem Brexit erheblich stärken, berichtet die Bundesregierung. Der Vertrag zielt auf eine engere Verzahnung in Verteidigungs- und Wirtschaftspolitik sowie die Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität ab.
Merz zeigt sich begeistert von dem Pakt mit Starmer
Auch konkrete Reiseerleichterungen sind Bestandteil des Pakets. «Das ist ein historischer Tag für die deutsch-britischen Beziehungen», sagte Merz vor Ort, wie die «Zeit» meldet.
Zu den zentralen Reiseerleichterungen zählt die Einführung der Visafreiheit für Klassenfahrten von Schülergruppen, die noch in diesem Jahr starten soll.

Eine Expertengruppe soll darüber hinaus Lösungen für weitere durch den Brexit entstandene Mobilitätsprobleme erarbeiten, informiert die «Tagesschau».
Sicherheit und Verteidigung als Kernpunkte
Beide Länder bekräftigen ihre militärische Beistandspflicht im Falle eines Angriffes, verankert durch die Nato-Mitgliedschaft. Deutschland und Grossbritannien wollen zudem in den nächsten zehn Jahren ein gemeinsames europäisches Waffensystem entwickeln.
Dieses soll Ziele auf bis zu 2000 Kilometer Entfernung erreichen können – auch in Russland, wie das «SRF» berichtet. Eine Task-Force soll zudem die Realisierung einer direkten Zugverbindung zwischen Deutschland und Grossbritannien vorantreiben.
Geplant ist der Start dieser Verbindung innerhalb eines Jahrzehnts. Bereits ab Ende August können britische Reisende zudem automatisierte Grenzkontrollstellen (E-Gates) nutzen, was längere Wartezeiten reduzieren soll.
Kampf gegen Migration und Kriminalität
Deutschland und Grossbritannien haben ebenfalls einen gemeinsamen Aktionsplan zur Eindämmung irregulärer Migration vereinbart. Der Kampf gegen Schleuserkriminalität wird dabei durch gegenseitige Rechtshilfe und verstärkte Strafverfolgung vorangetrieben, berichtet die «Tagesschau».
Die Zusammenarbeit beim Bekämpfen grenzüberschreitender Kriminalität wird auf Geldwäsche, illegale Finanzströme und Drogenhandel fokussieren, so das «SRF».
Diese enge Kooperation unterstreicht die strategische Bedeutung Grossbritanniens als Sicherheitspartner vor dem Hintergrund transatlantischer Unsicherheiten.