Merz rechnet nicht mehr mit Treffen von Putin und Selenskyj
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hält ein baldiges Treffen zwischen Putin und Selenskyj zur Beendigung des Ukraine-Kriegs für unwahrscheinlich.

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz geht nicht mehr von einem baldigen Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus. Bei einer Zusammenkunft mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in dessen Sommerresidenz Fort de Brégançon an der Côte d'Azur sagte Merz zu den diplomatischen Bemühungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs:
«Wir müssen uns mit diesem Thema heute erneut beschäftigen und dies vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es offensichtlich nicht zu einem Treffen zwischen Präsident Selenskyj und Präsident Putin kommen wird.»
Das sei «anders, als es zwischen Präsident (Donald) Trump und Präsident Putin in der letzten Woche verabredet war, als wir gemeinsam in Washington waren», sagte Merz.
US-Präsident Trump hatte nach seinem Telefonat mit Putin Anfang voriger Woche mitgeteilt, dass der Kremlchef einem Treffen mit Selenskyj zugestimmt habe. Moskau sprach in der Folge nur von einer Bereitschaft, die bisherigen bilateralen Verhandlungen über einen Frieden auf eine höhere Ebene zu stellen.
Russland sieht ein mögliches Gipfeltreffen skeptisch
Russland sieht ein Treffen der Präsidenten allenfalls am Ende eines Verhandlungsprozesses, wenn es um die Unterzeichnung einer Vereinbarung geht. Dem Kreml wird von der Ukraine und ihren Verbündeten Verzögerungstaktik vorgeworfen.
Ähnlich wie Merz hatte sich zuvor bereits Aussenminister Johann Wadephul geäussert, der Moskaus Verhandlungsbereitschaft skeptisch sieht. «Ich habe allergrösste Zweifel, dass es in absehbarer Zeit überhaupt zu Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine kommt», sagte er dem Nachrichtenmagazin «Focus» am Mittwoch.