Giorgia Meloni, Italiens Ministerpräsidentin, geht gerichtlich gegen gefälschte Sex-Videos vor.
Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin von Italien, beantwortet die Fragen der Journalisten während ihrer Pressekonferenz zum Jahresende. Vor rund zwei Monaten unterzeichneten Italiens ultrarechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Albaniens Regierungschef Edi Rama eine Absichtserklärung, die die Errichtung der Aufnahmezentren vorsieht. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa
Opfer von gefälschten Sex-Videos: Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zieht vor Gericht. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Andrew Medichini

Die Vorsitzende der ultrarechten Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) will mit einer Klage gegen zwei Männer Schadenersatz von 100'000 Euro durchsetzen, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag berichtete. Zu dem Prozess auf der Mittelmeerinsel Sardinien werde sie am 2. Juli persönlich erscheinen, hiess es von ihrer Anwältin. Bei einem Erfolg werde Meloni das Geld an einen Fonds zur Unterstützung von Frauen spenden, die Opfer von männlicher Gewalt wurden.

Das Verfahren richtet sich bislang gegen einen 40 Jahre alten Mann, der auf Sardinien lebt. Kommende Woche soll ein Richter darüber entscheiden, ob auch gegen dessen 73-jährigen Vater Anklage erhoben wird. Meloni will sich der Klage anschliessen.

Ermittlungen bereits im Gange

Die Ermittlungen waren bereits 2020 in der Stadt Sassari in Gang gekommen. Dem Sohn wird zur Last gelegt, mithilfe einer Video-Software Pornodarstellerinnen das Gesicht Melonis verpasst zu haben. Die Filme waren nach Angaben der Ermittler über eine US-Website monatelang im Internet zu sehen und wurden auch millionenfach angesehen.

Die Klage der Ministerpräsidentin wurde auch damit begründet, dass Meloni eine Botschaft senden wolle «an alle Frauen, die Opfer einer solchen Art von Machtmissbrauch sind, keine Scheu davor zu haben, Anzeige zu erstatten». Die Fratelli-Vorsitzende regiert seit Oktober 2022 in Rom an der Spitze einer Dreierkoalition. Die Videos wurden offensichtlich zu einer Zeit manipuliert, als sie noch in der Opposition war.

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