Meloni: Italien kein «Juniorpartner» in EU
Italiens Ministerpräsidentin Meloni fordert eine gleichberechtigte Rolle in der EU und lehnt eine «Juniorpartner»-Position zu Deutschland und Frankreich ab.

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat für ihr Land eine grössere Rolle innerhalb der EU verlangt. Bei einer Veranstaltung in Rom betonte die Vorsitzende der Rechtspartei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) die Bedeutung guter Beziehungen zu Deutschland und Frankreich. Italien sei jedoch kein «Juniorpartner» für beide Länder.
«Ich bin da ein bisschen ehrgeiziger», sagte Meloni. «Italiens Rolle ist nicht die eines Ersatzrades für Frankreich und Deutschland.» Die Fratelli-Vorsitzende steht in Rom seit Herbst 2022 an der Spitze einer Koalition aus drei rechten und konservativen Parteien.
Besuch von Merz und Macron
In den vergangenen Tagen waren sowohl der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) als auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei ihr zu Besuch. Das Verhältnis zwischen Meloni und Macron galt die vergangenen Monate als belastet. Die Regierungschefin pflegt gute Kontakte zu US-Präsident Donald Trump.
Meloni sagte, manche wollten Italien in eine Rolle als «Juniorpartner» Deutschlands und Frankreichs drängen. Das sei mit ihr aber nicht zu machen.
Eine grosse Nation erinnert sich
Sie fügte hinzu: «Italien muss sich daran erinnern, dass es eine grosse Nation ist, eine Wirtschaftsmacht, Gründungsmitglied der EU und der Nato.» Wenn man sich selbst des eigenen Gewichts bewusst sei, werde dies auch anderswo anerkannt. Italien müsse eine «Zusammenarbeit unter Gleichen» einfordern.