Kiew erneuert seine Forderung an die Bundesregierung, auch Kampfflugzeuge zu liefern und die Marine zu unterstützen. Der Krieg gegen Russland sei schliesslich nicht nur am Boden zu gewinnen.
Der ehemalige Botschafter und heutige Vizeaussenminister der Ukraine: Andrij Melnyk.
Der ehemalige Botschafter und heutige Vizeaussenminister der Ukraine: Andrij Melnyk. - Michael Kappeler/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der ukrainische Vize-Aussenminister Andrij Melnyk hat von der Bundesregierung erneut mehr Führungsstärke bei der Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg gefordert.

«Es wäre an der Zeit, dass Deutschland das, was man verkündet hat, nämlich diese Führungsrolle zu spielen, auch tatsächlich tut», sagte Melnyk im ZDF-«Morgenmagazin». Von vielen Partnern in Europa und der Welt werde dies erwartet.

Der ehemalige ukrainische Botschafter bekräftigte seine Forderung an die Bundesregierung, neben 14 Leopard-2-Panzern auch Kampfflugzeuge zu liefern und die Marine zu unterstützen. «Wir brauchen die Luftwaffe, wir brauchen die Marine.» Deutschland sei in der Lage, mit Kampfjets wie dem Eurofighter und Tornado zu helfen, sagte er. Der Krieg gegen Russland sei schliesslich nicht nur am Boden zu gewinnen. Die Bundesregierung lehnt die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine bislang ab.

Unionsfraktionsspitze aktuell weiter gegen West-Kampfjets

Die Spitze der Unionsfraktion lehnt hat eine Kampfjet-Lieferung zum jetzigen Zeitpunkt erneut ab. Zwar solle mittelfristig nichts ausgeschlossen werden, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Abgeordneten im Bundestag, Thorsten Frei (CDU). Derzeit sehe er aber keine Notwendigkeit für solche Lieferungen an Kiew.

Es müsse das Notwendige getan werden, um die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression zu unterstützen, sagte Frei. Erneut kritisierte er die Entscheidung der Ampel-Koalition zur Lieferung von Leopard-Kampfpanzern aus Deutschland als zu spät. Diese seien nicht von heute auf morgen einsetzbar. Eine frühere Entscheidung hätte der Ukraine aus Freis Sicht gerade im Zusammenhang mit der ebenfalls bewilligten Lieferung von Schützenpanzern vom Typ Marder ermöglicht, ihre Linien besser zu schützen.

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