Gleich mehrere Gerichte in Deutschland erhielten Bombendrohungen. Sprengstoffspürhunde waren im Einsatz, mehrere Justiz-Gebäude wurden vorübergehend geräumt.
Ein Polizeiauto steht nach einer Bombendrohung vor dem Justizzentrum Erfurt. Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa
Ein Polizeiauto steht nach einer Bombendrohung vor dem Justizzentrum Erfurt. Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Gerichte in Deutschland erhielten Bombendrohungen.
  • Die Gebäude wurden zeitweise geräumt.
  • In Hanau wurde das Gebäude der Bundesagentur für Arbeit evakuiert.

Immer wieder werden Gerichte und andere Behörden zum Ziel von Bombendrohungen. Nun war die Justiz in gleich mehreren deutschen Städten betroffen.

Betroffen waren nach ersten Meldungen Baden-Baden, Bochum, Chemnitz, Erfurt, Essen, Karlsruhe, Lübeck, Mainz und Wolfsburg. Sprengstoffspürhunde waren im Einsatz, einige Gebäude wurden zeitweise geräumt. In Hanau wurde - ebenfalls nach einer Bombendrohung - das Gebäude der Bundesagentur für Arbeit evakuiert. Verdächtige Gegenstände wurden nicht gefunden.

Der Fall in Hanau steht nach ersten Ermittlungen jedoch nicht im Zusammenhang mit den Drohungen gegen die Gerichte. So hiess es von der Polizei. Ein Mann soll während eines Beratungsgesprächs am Telefon die Drohung ausgesprochen haben.

Hintergründe sind unklar

Nähere Angaben zu Art und Hintergründen der Drohungen gab es vorerst nicht. In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz zum Beispiel kam es zu einem grösseren Einsatz im Justiz- und Regierungsviertel. Der Gerichtskomplex in Mainz wurde geräumt und durchsucht, umliegende Strassen wurden abgesperrt. Vorsichtshalber verliessen auch die Mitarbeiter mehrerer nahe gelegener Ministerien und der Landtagsverwaltung ihre Gebäude.

Ein Mainzer Polizeisprecher sagte, weil es im Bundesgebiet ähnliche Drohungen gegeben habe, seien die Ermittler untereinander in Kontakt. Sie prüften, ob es eine Verbindung geben könnte. Noch lasse sich weder dazu noch zu möglichen Tätern etwas sagen.

Bombendrohung gegen Amtsgericht
Blick auf den Eingang zum Amtsgericht in Chemnitz. Nach einer Bombendrohung gegen das Amtsgericht hatten Polizisten mit Sprengstoffspürhunden das Gebäude durchsucht. - dpa

Auch aus Chemnitz hiess es, es werde geprüft, ob es Zusammenhänge mit den Drohungen in den anderen Städten gebe. über Nacht soll eine E-Mail im Justizzentrum eingegangen sei. Dies meldeten Mitarbeiter des Amtsgerichts Chemnitz hatten den polizeilichen Angaben zufolge. Der Wortlaut der Nachricht habe den Schluss zugelassen, dass es sich um eine Bombendrohung gehandelt habe.

Solche – in der Regel leeren – Drohungen gegen Behörden kommen immer wieder vor. Bei Justizbehörden gingen in der Vergangenheit ausserdem häufiger Briefsendungen mit dubiosem Pulver ein. Dies hat zwar regelmässig grössere Feuerwehreinsätze zur Folge, die Pulver erwiesen sich bisher nach Laborprüfungen jedoch als harmlos.

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