Die insgesamt 4735 Hinweise auf sexuellen Missbrauch von Kindern in Grossbritannien bedeuten einen Anstieg von gut einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr.
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Misshandlungen in der Kindheit ziehen oft schwerwiegende Nachwirkungen mit sich. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl von sexuell missbrauchten Kindern ist in Grossbritannien auf einem Rekordstand.
  • Die insgesamt 4735 Hinweise zeigen eine Zunahme um etwa 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Zahl der Notrufe wegen des Verdachts sexuellen Missbrauchs von Kindern ist in Grossbritannien auf einen Rekordstand gestiegen. Zwischen April und Oktober habe die entsprechende Hotline durchschnittlich 26 Anrufe pro Tag entgegengenommen. Dies teilte die Kinderschutzorganisation NSPCC am Montag mit.

Die insgesamt 4735 Hinweise bedeuteten einen Anstieg von gut einem Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In mehr als 1500 Fällen habe die Organisation die Polizei oder andere Behörden eingeschaltet.

«Everyone's Invited» ermutigt Belästigte

Als Gründe für das Plus machte die NSPCC auch die jüngsten Initiativen gegen Gewalt an Frauen und Kindern aus. Dazu zählt unter anderem die Online-Kampagne «Everyone's Invited». Bei dieser berichteten Tausende Schülerinnen und Studentinnen von sexueller Belästigung und Missbrauch an Schulen und Universitäten. Viele Menschen hätten sich ermutigt gefühlt, ihre Erfahrungen zu schildern und aktuelle Beobachtungen zu teilen, hiess es in der Mitteilung.

Die Organisation befürchtet zudem, dass sexueller Missbrauch von Kindern während der Pandemie auch wegen der Lockdowns mit Ausgangsbeschränkungen zugenommen hat. «Wir sind besorgt, dass das Missbrauchsrisiko seit Beginn der Pandemie gestiegen ist. Kinder sind verletzlicher und ausser Sicht von Erwachsenen, die ihnen Sicherheit bieten können», betonte die NSPCC. Hingegen seien Notrufe wegen anderer Probleme mittlerweile wieder auf das Niveau vor der Corona-Krise zurückgegangen.

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