Spanien trauert um Opfer der Corona-Pandemie

Das Wichtigste in Kürze
- Brasilien meldet tausend weitere Corona-Opfer - Mehr als 350.000 Tote weltweit.
Mehr als tausend Infizierte starben dort. Weltweit erhöhte sich die Zahl der Toten auf über 350.000.
Mit der Schweigeminute um 12.00 Uhr wurde in Spanien der mehr als 27.000 Corona-Todesopfer im Land gedacht. Die Regierung hatte angeordnet, ab Mittwoch eine zehntägige Staatstrauer einzuhalten. An allen öffentlichen Gebäuden wurden die Fahnen auf Halbmast gesetzt. «Wir trauern mit unseren spanischen Freund*innen um die vielen Opfer von Covid-19, die Bilder haben uns alle erschüttert», erklärte das Auswärtige Amt im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Es ist die längste offizielle Trauerperiode in Spanien seit dem Sturz von Diktator Francisco Franco und der Wiederherstellung der Demokratie 1977. Spanien ist eines der am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Europas. Bis Dienstag verzeichneten die Behörden mehr als 236.000 Infektionen.
Weltweit starben inzwischen mehr als 350.000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus, wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben hervorging. Mehr als drei Viertel der insgesamt 350.608 Todesopfer wurden in Europa und den USA verzeichnet.
Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Infektionen stieg bis Mittwoch auf mehr als 5,6 Millionen. Mindestens 2,2 Millionen Erkrankte gelten als geheilt. Die offiziellen Daten stellen vermutlich allerdings nur einen Bruchteil der tatsächlichen Infektionszahlen dar, da in vielen Ländern wenig getestet wird.
Europa ist mit fast 174.000 Toten und mehr als zwei Millionen Infektionen weiter der am stärksten betroffene Kontinent. Die USA sind weiterhin mit grossem Abstand das Land mit den meisten Corona-Toten weltweit. 98.929 Infizierte starben in den Vereinigten Staaten.
Angesichts rückläufiger Infektionszahlen werden in Europa immer mehr Corona-Beschränkungen aufgehoben. Am Mittwoch kündigte Polen weitere Lockerungen an. Ab dem kommenden Wochenende gilt keine generelle Maskenpflicht mehr, wie die Regierung mitteilte. In der Öffentlichkeit solle aber weiterhin ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden.
Mit Sorge blicken Gesundheitsexperten auf die Entwicklung der Corona-Pandemie in Lateinamerika. Das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte am Dienstag, die Verbreitung des Virus scheine sich in Brasilien, Peru und Chile «weiter zu beschleunigen». Insbesondere die Lage in Brasilien sei alarmierend, betonte die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (Paho).
Das grösste südamerikanische Land verzeichnete am Dienstag mit 1039 Todesfällen binnen 24 Stunden den fünften Tag in Folge den weltweit höchsten Anstieg der Opferzahlen. Brasilien ist mit mehr als 391.000 bestätigten Corona-Fällen das Land mit der zweithöchsten Zahl an gemeldeten Infektionen weltweit nach den USA. 24.512 Menschen starben. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer weitaus höher liegt.
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen erklärte, sie weite angesichts der hohen Sterblichkeitsrate durch Covid-19 im brasilianischen Bundesstaat Amazonas ihre Hilfe für das örtliche Gesundheitssystem aus. Die Lage im Amazonas-Gebiet sei «sehr besorgniserregend». Ärzte ohne Grenzen will nach eigenen Angaben unter anderem Krankenhäuser in der Stadt Manaus bei der Behandlung von schwer erkrankten Corona-Patienten unterstützen.
Die drittmeisten Corona-Fälle weltweit weist Russland auf. Die Behörden meldeten mehr als 370.000 Infektionen und fast 4000 Tote. Unter den Opfern sind nach Regierungsangaben auch mindestens 101 Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Auf einer von Ärzten im Internet veröffentlichten Liste werden die Namen von 293 Toten aufgezählt.
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