Mehr als 300 Festnahmen bei neuen Massenprotesten in Belarus
Am Wochenende kam es erneut zu Massenprotesten in Minsk gegen Machthaber Lukaschenko. Dabei sind 300 Personen festgenommen worden.

Das Wichtigste in Kürze
- In Belarus gingen am Wochenende Tausende auf die Strassen.
- Nach offiziellen Angaben sind über 300 Personen festgenommen worden.
- Es war das achte Wochenende infolge, an dem es zu Protesten gegen Lukaschenko kam.
Bei den neuen Massenprotesten gegen den autoritären Staatschef Alexander Lukaschenko sind nach offiziellen Angaben mehr als 300 Demonstranten festgenommen worden.

258 Menschen seien dabei am Sonntag in Untersuchungshaft gekommen. Dies teilte die Sprecherin des Innenministeriums, Olga Tschemodanowa, am Montag im Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die Polizei habe auch Reizgas eingesetzt.
Behörden reden Proteste klein
Am Sonntag hatten sich am achten Wochenende in Folge mehr als Hunderttausend Menschen in der Hauptstadt Minsk versammelt. Die Sicherheitskräfte gingen auch mit Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor. Die Behörde redete die Proteste mit etwa 10'000 Teilnehmern klein. In den Regionen hätten sich demnach jeweils nicht mehr als 100 Lukaschenko-Gegner versammelt.
Just take a look how many people participated in the March! #Minsk.
— Voices from Belarus (@VoicesBelarus) October 4, 2020
Via @charter_97#Belarus #StandWithBelarus pic.twitter.com/qVh5rNsN5w
Seit der umstrittenen Präsidentenwahl Anfang August gehen die Menschen regelmässig gegen den umstrittenen Staatschef auf die Strasse. Der 66-Jährige hatte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen für eine sechste Amtszeit bestätigen lassen. Die EU erkennt das Wahlergebnis aber nicht an.