Massentourismus ade: Proteste als Chance?

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Spanien,

In Barcelona und anderen Städten wächst der Widerstand gegen Touristenmassen – alternative Reiseziele sind gefragt.

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Nach den erneuten Protesten gegen den Massentourismus in Barcelona sind viele Urlauber auf der Suche nach Alternativen: Wie wäre es zum Beispiel mit Valencia? - Depositphotos

In Barcelona demonstrieren seit Monaten tausende Menschen gegen die Folgen des Massentourismus. Die Proteste richten sich vor allem gegen steigende Mieten, Wohnungsnot und die Verdrängung von Einheimischen, wie «DW» berichtet.

Aktivisten blockierten im April einen Touristenbus vor der Sagrada Família und forderten eine Begrenzung der Besucherzahlen. Die Stadtverwaltung plant, bis 2028 alle Ferienwohnungen zu verbieten und die Zahl der Kreuzfahrttouristen zu reduzieren, wie «DW» berichtet.

Auch in anderen Städten wie Venedig, Lissabon und Palma de Mallorca wächst der Unmut. Die Kritik richtet sich gegen Lärm, Müll und die Umwandlung von Wohnraum in Ferienapartments, wie «Fodor’s» berichtet.

Massentourismus: Kritik an der Entwicklung und neue Strategien

Der internationale Reiseführer Fodor’s setzt Barcelona 2025 auf die Liste der Städte, die man meiden sollte. Ein Grund: Die Mieten stiegen in den letzten zehn Jahren um 68 Prozent, viele Einheimische mussten ihre Viertel verlassen, wie «Fodor’s» berichtet.

Die Stadt reagiert mit Besucherlimits, höheren Steuern und neuen Regeln für Kurzzeitvermietungen. Ziel ist ein Gleichgewicht zwischen Tourismus und Lebensqualität, wie «Euro Weekly News» berichtet.

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Proteste gegen den Massentourismus: Für viele Einwohner sind die Lebensbedigungen in Stätden wie Barcelona unerträglich geworden. - keystone

Trotzdem bleibt der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Debatte um die richtige Balance ist noch lange nicht beendet, wie die «Deutsche Welle» berichtet.

Unbekannte Städte als Alternative

Wer dem Massentourismus entgehen will, kann auf weniger bekannte, aber sehenswerte Städte ausweichen. In Spanien bieten sich zum Beispiel Girona, Cádiz oder Cuenca an, die mit Altstädten und Kultur punkten, wie «Euronews» berichtet.

Auch in Italien lohnen sich Orte wie Lecce oder Bologna, die viel Flair ohne Touristenmassen bieten. In Portugal gelten Guimarães und Évora als Geheimtipps für authentische Städtereisen, wie «Fodor’s» schreibt.

Bist du generell offen für alternative Städtereisen jenseits der europäischen Hotspots?

Abseits der Hotspots warten echte Entdeckungen. So lässt sich Europa entspannt und nachhaltig erleben – ganz ohne Massentourismus.

Nachhaltige Reiseformen gewinnen an Bedeutung

Immer mehr Reisende setzen auf nachhaltige Fortbewegung wie Bahnreisen oder Fahrradtouren. Diese Alternativen entlasten nicht nur die Städte, sondern bieten auch intensive Natur- und Kulturerlebnisse.

Lokale Anbieter profitieren von bewussten Gästen, die regionale Produkte und kleine Unterkünfte bevorzugen. So bleibt die Wertschöpfung in der Region und die Umwelt wird geschont.

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Massentourismus ade: Wie wäre es mit Brünn statt Prag? Die zweitgrösste Stadt Tschechiens hat viel zu bieten und ist ein echter Geheimtipp. - Depositphotos

Aufklärungskampagnen sensibilisieren Reisende für die Folgen von Massentourismus. Bewusstes Verhalten fördert den respektvollen Umgang mit Kultur, Natur und Einheimischen, wie die «Tagesschau» berichtet.

Nur durch gemeinsames Engagement von Städten, Touristen und Politik lässt sich der Massentourismus nachhaltig gestalten. So kann der Tourismus langfristig positive Impulse setzen.

Die Zukunft des Städtetourismus

Experten empfehlen, Reisen ausserhalb der Hauptsaison zu planen und weniger bekannte Ziele zu wählen. Das verteilt die Besucherströme und sorgt für entspanntere Aufenthalte.

Städte wie Gent oder Ljubljana zeigen, wie nachhaltiger Tourismus funktionieren kann. Sie setzen auf Besucherlenkung, lokale Initiativen und einen respektvollen Umgang mit Einwohnern und Umwelt.

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